Harakiri For The Sky – Aokigahara

22. April 2014
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HarakrirForTheSky_Aokigahara_front„Post Rock“, die moderne Spielart des Suicidal/ Depressive Black Metals liegt zweifellos im Trend; so ist es wenig verwunderlich, dass sich HARAKIRI FOR THE SKY vor zwei Jahren mit ihrem selbstbetitelten Debüt-Album und seinem eingängigen, von selbstmörderischen Gedanken und herausragenden Melodien getragenen Black Metal schnell eine beachtliche Anhängerschaft zu erspielen vermochten. Mit „AOKIGAHARA“ legen die beiden Österreicher dieser Tage ihr zweites Album vor und offenbaren dem Hörer einmal mehr die depressiven Schattenseiten der menschlichen Existenz.

Musikalisch orientieren sich HARAKIRI FOR THE SKY dabei auch 2014 stark am Erfolgsrezept ihres Debüt-Albums und kreieren so eine vielseitige, in einen kraftvollen und modernen Sound gehüllte Atmosphäre, die vom ausdrucksstarken Gesang beständig vorangetrieben wird. Dynamische Melodieläufe und ein akzentuiert eingesetztes Schlagzeug runden das Klangbild zu einem harmonischen Ganzen ab und lassen die Gesamtspielzeit von etwas über einer Stunde wie im Fluge vergehen. Zusätzlich bereichert wird „AOKIGAHARA“ auch durch die zahlreichen Gastsänger der mit der Band im vergangenen Jahr getourten Formationen (FÄULNIS, HERETOIR, WHISKEY RITUAL, …), die diesem Album ihre Stimme geliehen haben und so zusätzliche Facetten hinzufügen, ohne das der rote Faden verloren geht und das Album überladen wirkt.

Besonders hervorgehoben werden soll an dieser Stelle auch die lyrische Ausarbeitung, die HARAKIRI FOR THE SKY mit ihrem aktuellen Werk präsentieren. Wurde der inhaltliche Schwerpunkt mit dem Albumtitel, der einen bei Selbstmördern stark frequentierten Wald am Fuße des japanischen Fuji beschreibt bereits passend umrissen, so können mit den einzelnen Liedern weitere Aspekte zu den vielfältigen Möglichkeiten des menschlichen Sterbens hinzugefügt werden. Luftbestattungen sowie deren zwangsläufige Folgen bezüglich aasfressender Tiere („Jhator“) werden dabei ebenso thematisiert wie die 69 Opfer des Amokläufers Anders Behring Breivik („69 Dead Birds For Utoya“), wodurch trotz der thematischen Vielfalt eine hoffnugslose, von Einsamkeit und nachdenklicher Verzweiflung geprägte Grundstimmung erzeugt wird.

Nachdem Formationen wie AN AUTUMN FOR CRIPPLED CHILDREN oder auch WOODS OF DESOLATION der Zielgruppe Anfang des Jahres bereits starke Alben präsentierten, legen HARAKIRI FOR THE SKY dieser Tage mit einem interessanten und vielseitigen Album nach, das pünktlich zum Erscheinungstermin im Rahmen einer kurzen Tour mit FÄULNIS und EIS auch live bestaunt werden kann.

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