Krew – Demo 2010

18. November 2010
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Seit den Anfangstagen des Black Metal agieren Künstler in Soloprojekten und ziehen es vor alleine für sich und ganz im Stillen ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, ohne sich dabei von Mitmusikern Vorschriften machen zu lassen. Ein enormer Anstieg solcher Ein-Mann-Projekte ist seit der Erfindung des Netzwerkes MySpace zu verzeichnen. Mit zumeist negativer Auswirkung auf die Szene, wird dem Hobbymusiker ermöglicht, seine geistigen Ergüsse auf bequemsten Weg tausenden von Hörern vorzustellen. Die aus Osthessen stammende Formation KREW wurde von Gitarrist „Nimrod“ anno 2008 als eben solches Solounternehmen gegründet. Im Laufe des letzten Jahres konnte das ursprüngliche Projekt mit der Rekrutierung 4 weiterer Musiker zu einer vollständigen und vor allem auftrittsfähigen Band ausgebaut werden. Zu Beginn der dunklen Jahreszeit treten KREW nun mit ihrer ersten, auf 333 Einheiten, limitierten Demo an die Öffentlichkeit.

Das instrumentale Intro „Followers Of The Darkened Path“ bietet die perfekte musikalische Untermalung des sehr gelungenen Artworks. Zarte Akustikklänge legen sich über eine dezente Geräuschkulisse, bestehend aus Windsäuseln und dem Krächzen umherirrender Raben. Mit einem knorrigen Basslauf leitet das Quintett in den ersten Song „Inclusus“ ein, der sich als atmosphärische Black Metal Komposition mit intelligent durchdachtem Riffing erweist. Ein kaltes und klirrendes Soundgewand sorgt für eine düstere Stimmung, die dem Stück gut zu Gesicht steht. Der Folgetrack „Scriptum For Satan“ wird im selben Stil vorgetragen und kann durch einen eingängigen Refrain überzeugen. Die 5 Stücke des Werkes enhalten viele gelungene Ideen und Riffs, an deren Umsetzung KREW jedoch an einigen Stellen scheitern. Auffallend ist die zuweilen unpräzise Bedienung der Saiteninstrumente im Bezug auf Melodiebögen, sowie insbesondere die häufig autretenden Bendings, die schlichtweg unsauber gespielt werden. Hier eröffnet sich für KREW eine Baustelle, die noch einiger Zuwendung bedarf. Die Vocals wirken lediglich im Staccato Refrain von „For The Druids“ etwas gehetzt, können aber sonst überzeugen und fügen sich passend in das Gesamtbild der Platte ein. Die schlicht als „DEMO 2010“ betitelte Veröffentlichung bietet eine für Demoverhältnisse gute Produktion, die die Instrumentalarbeit differenziert präsentiert.

KREW liefern mit ihrer Erstveröffentlichung musikalisches Material mit eindeutigen Licht- und Schattenseiten ab. Die positiv auffallenden Songideen sowie die stimmige Atmosphäre werden jedoch leider an einigen Stellen von mangelnder Beherrschung der Instrumente getrübt. Dieses Problem stellt sich jedoch nicht als unüberwindbar dar und somit dürfte mit etwas Arbeit an dieser Stelle, sowie etwas dezenter eingesetzten Leadgitarrenspuren die nächste Veröffenlichtung deutlich positiver auffallen.

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