Old Witch – Come Mourning Come

8. Januar 2015
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OldWitch_ComeMourningCome_frontVersteckt inmitten der endlosen und undurchdringlichen amerikanischen Wälder, steht umgeben von mächtigen, knorrigen Baumstämmen eine verfallene Hütte, die in einer längst vergessenen Zeit mühevoll aus dicken Eichenbalken gezimmert wurden. Nur wenig Licht fällt durch das saftig grüne Laubdach der dichten Wipfel und erhellt schwach das von Moosen und Flechten verschlungene Schindeldach. Doch der idyllische Schein trügt…denn in den winzigen Kammern des verrottenden Häuschens treibt eine alte Hexe ihr Unwesen, die in der Nacht, wenn sich die Finsternis über das Land legt und die kalte Luft von einem tiefen Grollen erfüllt wird, ihre unheilvollen Flüche mit greller Stimme gen Himmel schreit…

All jene grauenvollen Verwünschungen, die in den weiten Wäldern widerhallen, wurden von OLD WITCH auf ihrem hier vorliegenden Erstlingswerk zusammengetragen. Stilistisch an der Ausrichtung von Gruppen wie NORTT, SKEPTICISM oder SHAPE OF DESPAIR orientiert, zelebriert das Duo aus den Vereinigten Staaten angeschwärzten Funeral Doom Metal, wie er finsterer und bedrückender kaum sein könnte. In eine pechschwarze Aura gehüllt, sind die sechs Tracks von “COME MOURNING COME“ voll von negativen Energien, die bereits mit den ersten Takten entfesselt werden und den Hörer augenblicklich in eine emotionslose Leere ziehen, aus der es kein Entkommen zu geben scheint, wie auch die verzweifelten, wie aus weiter Ferne ertönenden Schreie voller Schmerz und Kummer verdeutlichen.

Gleich einem heftiger Gewitterregen prasseln in dem eröffnenden “Funeral Rain“ tonnenschwere Riffsalven hernieder, die sich mit dem donnernden Lärm von mächtigen Schlagzeugrhythmen zu zäh dahinfließenden Downtempopassagen vermengen, die sich als unaufhaltsamer Strom weiter durch sämtliche Songs der Platte ziehen und alles mit sich hinfort reißen. Als sei dieses kraftvolle Grundgerüst nicht schon finster genug, ergänzen OLD WITCH ihre Kreationen mit einem schaurigen Klangteppich aus synthetischen Sounds, der sich wie ein dicker Nebel über “COME MOURNING COME“ legt und dem Material stellenweise einen ambientartigen Charakter verleiht, wie in dem stimmungsvollen “Leaves Fall In Autumn“, das ein wenig an die frühen Instrumentalstücke von BURZUM erinnert. Auch in “God Ov Wolves“ sowie “The Frost And The Tyrant“ sind es jene Synthesizer, die in einem stimmigen Zusammespiel mit sehnsüchtigen Leads eine überwältigende und alles in sich aufsaugende Atmosphäre heraufbeschwören, die in solcher Intensität nur selten von Genrekollegen erreicht wird.

Es ist erstaunlich zu sehen, wie OLD WITCH aus dem Nichts auftauchen und mit ihrem ersten Lebenszeichen sofort ein derart überzeugendes Werk wie “COME MOURNING COME“ präsentieren können, das nicht nur in der Funeral Doom Szene auf Anklang stoßen sollte. Ursprünglich nur in digitaler Form auf der Bandcampseite von OLD WITCH erhältlich, wurde das Album mittlerweile als MC von The Arcane Tapes in einer auf 100 Einheiten limitierten Auflage veröffentlicht.

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