DreamLongDead – AriseHowlingDarkness: Of Cyclopean Masonry & Non-Euclidean Geometry
Es ist im Prinzip recht logisch, dass ein Album mit epischen und überlangen Tracks ebenfalls einen epischen und überlangen Titel benötigt. Zu dieser mehr als einleuchtenden Logik sind DREAMLONGDEAD aus ATHEN bereits vor vier Jahren gelangt, als sie ihren ersten Output veröffentlichten und diesen auf “MADNESSDEADGRAVE: INVOCATIONS THREE TO THE ONES THAT LURK AT THE THRESHOLD“ tauften, einen Titel der zweifelsohen ein wenig bizarr amutet, im vergangenen Jahr allerdings noch getoppt werden konnte, erschien hier doch mit “ARISEHOWLINGDARKNESS: OF CYCLOPEDIAN MASONRY & NON-EUCLIDEAN GEOMETRY“ der zweite Langspieler der Hellenen, auf den erneut drei Tracks mit recht ausladenden Spielzeiten gepackt wurden.
Nun, bei einer genaueren Betrachtung dieser wahrlich mehr als klangvollen Titel fällt dem aufmerksamen Leser möglicherweise auf, dass sich in diesen einige dezente Anspielungen auf die Werke von H.P. Lovecraft finden, wie beispielweise das zyklopische Mauerwerk, das jedem Anhänger obskurer Horrorliteratur aus “Die Berge des Wahnsinns“ bestens bekannt sein sollte.
Als musikalische Untermalung für ihre finstere Lyrik, die sich voll und ganz den phantastischen Geschichten aus der Feder des US-amerikanischen Autors mit all ihren bizarren Kreaturen widmet, dienen DREAMLONGDEAD drei ausufernde Tracks mit einer Gesamtlaufzeit einer knappen Dreiviertelstunde, die sich stilistisch als roh und ursprünglich gehaltener Death Metal mit deutlich stark doomigem Charakter sowie einer guten Prise derben Sludges offenbaren. Es gelingt der griechischen Truppe enorm abwechslungsreich ans Werk zu gehen, wird die Platte zunächst mit “The Fallen Arise“ eher ruppig von kellertief röchelnden Vocals und einem heftigen Mix aus extrem zähen Downtempopassagen und wütender Raserei eröffnet, wohingehen im unheilvollen “The Howling From The Hills“ fast schon psychedellische Gitarrenriffs angestimmt werden und sich eine finstere Atmosphäre über den Hörer senkt. Im abschließenden und längsten Songs namens “Succumb To Unfathomable Darkness (Entombed With The Pharaohs)“ werden inmitten des brachialen Rhythmuskonstruktes mit seinen dominanten knarzenden Bassläufen sogar ägyptisch anmutenden Leads angestimmt, die einen tollen Kontrast erzeugen und wiederum den Bogen zu einer bekannten Kurzgeschichte aus dem lovecraft’schen Universum der namenlosen Grauen schlagen.
Es ist ein eigenwilliges und atmosphärisch dichtes Werk, das DREAMLONGDEAD erschaffen haben und sicherlich für Fans von ASPHYX, TEMPLE OF VOID oder HOODED MENACE interessant sein dürfte. Daher darf eben diesen hiermit wärmstens empfohlen werden, sich “ARISEHOWLINGDARKNESS: OF CYCLOPEDIAN MASONRY & NON-EUCLIDEAN GEOMETRY“ kostenfrei auf der Internetpräsenz des Quartetts herunterzuladen.