Mortiferum – Altars Of Decay

1. März 2021
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Während nicht wenige Bands auf ihren ersten Demoveröffentlichungen ein eher holpriges Songwriting präsentrieren und noch damit beschäftigt sind, einen eigenen Sound für sich zu finden, existieren hin und wieder herausragende Ausnahmen, die bereits mit ersten Gehversuchen voll überzeugen können. Im konkreten Fall von MORTIFERUM mag die umfangreiche Erfahrung der vier Mitglieder aus früheren Projekten dazu beigetragen haben, dass mit „ALTAR OF DECAY“ schon das vier Tracks umfassende Debüt eine wahre Demonstration der Macht geworden ist.

Es spricht wohl zweifelsohne für die Truppe, dass das gerade einmal 22-minütige Demo seit seiner Erstveröffentlichung vor rund vier Jahren schon sechs Auflagen in drei verschiedenen Formaten erhalten hat, die mittlerweile alle komplett vergriffen sind. Geschafft haben die Herren aus Washington dies mit gruftigem Death Metal, der sich einen feuchten Kehrricht um einen eigenständigen Stil, innovative Ideen oder eine fette Produktion schert und stattdessen der alten Schule huldigt, als sei die Zeit vor vielen Jahren stehen geblieben. Dies ist durch und durch als Lob zu verstehen, liefern MORTIFERUM doch trotz ihres wehmütigen Blickes in die ferne Vergangenheit alles anderes als eingestaubte Tracks ab. Passend zu den gurgelnden Growls, die im Grunde kein Wort des Lyrics verstehen lassen, pendeln „Blood Chasms“ oder „Grave Invocation“ zwischen der unbändigen Brachialität der rohen Gitarrenarbeit und fies doomigen Interludes, die eine gesunde Dynamik erzeugen. Dabei ist die Instrumentalarbeit erfreulich anspruchsvoll gehalten, sodass abseits des derben, aber nicht stumpfen Riffings mit auflockernden Breaks, filigranere Leads mit teils dissonanten Motiven kleine Höhepunkte erzeugen. Klangtechnisch wird dieses tödliche Gemetzel mit einem erdigen und basslastigen Sound abgerundet, der einer Demoaufnahme gerecht wird und trotzdem nicht nach laienhafter Garagensessions klingt.

Wer sich selbst von den genannten Qualitäten von „ALTAR OF DECAY überzeugen möchte, kann dies trotz ausverkaufter CDs, LPs und Kassetten ganz unkompliziert tun, haben MORTIFERUM die vier Songs auf ihrer Bandcampseite zum kostenlosen Download eingestellt. Auf den einschlägigen Portalen lassen sich vereinzelt sogar noch physische Exemplare erwerben, doch muss für diese meist etwas tiefer in die Tasche gegriffen werden.

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