Kings Of Black Metal – 10.04.2010 – Giessen

28. April 2010
By

Am 10.April lud BurningStage Concerts zum zweiten Mal zum „Kings Of Black Metal“ – Festival in die Hessenhallen, Giessen ein und sowohl Bands als auch Fans folgten dieser Einladung zahlreich. In einer ausverkauften Halle boten sowohl Underground Bands wie DEN SAAKALDTE und DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT als auch absolute Kultkapellen wie ENTHRONED und der Headliner IMMORTAL ihr Liedgut dar.

Bei Ankunft in der Halle um 15.30Uhr ertönt aus der Anlage pünktlich auf die Minute das Intro von der aktuellen LP „SALDORIAN SPELL“ der Deutschen DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT um Frontkeiferin Onielar.

Ausgestattet mit 3 invertierten Kruzifixen und in düstere Nebenschwaden gehüllt holzt sich das Quartett souverän durch ihr etwa 40 Minuten umfassendes Set. Mit durchaus annehmbaren Sound, der nur leider den ganzen Tag über viel zu laut dröhnt, und einer gewohnt provokanten Bühnenshow bieten D.N.S einen klasse Auftritt der neben einigen neuen Liedern natürlich auch den ein oder anderen Klassiker beinhaltet. Einziger Wermutstropfen – die erste EP „THE PEST CALLED HUMANITY“ wird bei der Songauswahl nicht berücksichtigt.

Setlist:

Saldorian Spell

Bearer Of Blackest Might

Follow The Calls For Battle

Beneath The Moon Scars Above

Tempestous Sermonizers Of Forthcoming Death

Das All-Eine

The Descent To The Last Circle

Nocturnal March

SETHERIAL betreten dann als fünfte Band des Tages die Bühne der Hessenhalle. Was die Schweden hier bieten ist zwar nicht schlecht, jedoch auch weit davon entfernt richtig gut zu sein. Die aggressiven und wenig abwechslungsreichen Songs werden von einer zu statischen Bühnenshow begleitet die eher zum stillen Beobachten als zum enthusiastischen Feiern einlädt. Nach einer sehr kurzen Spielzeit wird die Bühne geräumt und der Umbau für die nächste Kapelle beginnt.

Gegen 18.30Uhr ist es dann endlich soweit und der heimliche Headliner betritt die Bühne. INQUISITION aus den Vereinigten Staaten beginnen ihre Zeremonie, die an diesem Abend nicht mehr getoppt werden soll. Auch wenn die Songsauswahl leider etwas durchwachsen, ist tut dies der Stimmung keinen Abbruch. Lieder wie „Baptised In Black Goat Blood“, „Nefarious Dismal Orations“ und auch einige Songs vom im Sommer erscheinenden neue Album werden von der Menge euphorisch gefeiert. Nachdem die letzten Töne verklungen sind bleibt bei vielen Besuchern kein Zweifel; Incubus und Dagon haben sich soeben den Titel „Kings Of Black Metal“ erspielt.

Die belgischen Satansanbeter von ENTHRONED sind als nächstes an der Reihe das Giessener Publikum mit neuem Futter zu versorgen. Leider werden die ersten paar Songs auf Grund eines kleinen Imbisses am Auto verpasst und der Gig wird erst ab „The Ultimate Hordes Fight“ verfolgt. Nornagest, der auf Grund einer Sehnenscheidenentzündung live die Gitarre nicht mehr bedienen kann steht noch etwas unbeholfen nur mit einem Mikrofon bewaffnet auf der Bühne. Man muss ihm jedoch unbedingt zu Gute heißen, dass er nicht was den Körperumfang betrifft sondern auch was sein stimmliches Potential anbelangt mächtig zugelegt hat. ENTHRONED präsentieren überwiegend Liedgut von den neueren Alben in Form von „The Vitalized Shell“, „Through The Cortex“ oder „Pentagrammaton“. Nornagest wirkt von Song zu Song etwas lockerer und auch der Rest der Band verbreitet eine spielfreudige Stimmung. Mit „Nehast“ beschließt man einen sehr guten Auftritt, der keinen Enthronedjünger enttäuscht haben dürfte.

Es wird allmählich später und somit schon Zeit für den Co-Headliner. KAMPFAR aus Norwegen sind in meinen Augen nicht wirklich eine Band die man auf einem reinen Black Metal Konzert erwartet. Dementsprechend will bei mir keine rechte Stimmung aufkommen obwohl Songs wie „Norse“, „Hymne“ oder „Ravenheart“ professionell und energiegeladen aus der P.A. tönen.

Eine Umbaupause von 50 Minuten wurde angekündigt um eine spezielle Pyroshow für den Headliner IMMORTAL vorzubereiten. Nach dem totalen Fiasko was die Umbauzeiten für WATAIN im letzten Jahr betrifft, ist man gespannt wie, lange es nun diesmal tatsächlich dauern würde. Nach geschlagene 70Minuten geht endlich das Licht aus und das Intro ertönt. Von nun an meint es jemand zu gut mit der Betätigung der Nebelmaschine, da die Sicht immer schlechter wird und auch das Luft holen nicht mehr wirklich angenehm ist. Wie sich später herausstellte gab im Laufe des Abends die Deckenlüftung ihren Geist auf was zu einer Ansammlung aus Nebel und Zigarettenqualm im erhöhten Maße führte.

Doch zurück zu IMMORTAL. Wie bereits gedacht beginnt man das Set mit dem Titellied des aktuellen Album „ALL SHALL FALL“. Der Sound ist nicht gerade das was man nach einer mehr als einstündigen Umbaupause erwartet und Abbath ist zunächst nur sehr schlecht zu verstehen. Der Dreier bietet ein breit gefächertes Set mit einigen Überraschungen und wird leider auch von der ein oder anderen Panne heimgesucht. Abbath kann das Ausfallen des Gitarrensoundes jedoch recht gut überspielen, sodass es nicht weiter auffällt und sich kein Durcheinander in die Songs einschleicht. Über die Ansagen und die Bühnenpräsenz kann man streiten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Bands wird hier nicht bierernst der Tod aller Christen oder dergleichen gefordert. Jedoch ist man zuweilen leicht an der Grenze zum Albernen. Das ändert nichts an der Tatsache, dass die Norweger auf ein mehr als anständiges Archiv überragender Songs blicken können, aus dem man sich sehr vielfältig bedient. Alleine die Tatsache, dass man 5 Lieder vom aktuellen Longplayer runterdudelt und dafür die beiden Alben „DIABOLICAL FULLMOON MYSTICISM“ und „BLIZZARD BEASTS“ komplett außen vor lässt will sich mir nicht so recht erschließen. Mit einer Feuerspuckeinlage bei „Withstand The Fall Of Time“ und einem alles anderen als steifen Auftreten wird eine solide Show geboten die ,wenn man ehrlich ist, von einer Band die solange im Geschäft ist wie IMMORTAL durchaus besser hätte ausfallen können.

Die „große Pyroshow“ bleibt aus gutem Grunde unerwähnt.

Setlist:

All Shall Fall

The Rise Of Darkness

Solarfall

Sons Of Northern Darkness

Tyrants

Hordes To War

Norden On Fire

Grim And Frostbitten Kingdoms

Damned In Black

Pure Holocaust

Unearthly Kingdom

One By One

Withstand The Fall Of Time

Beyond The North Waves

Battles In The North

Blashyrk ( Mighty Ravendark )

BurningStage ist wieder ein tolles Festival gelungen, bei dem INQUISTION sicherlich zu den Höhepunkten zu zählen ist. Man darf gespannt sein, wie es im nächsten Jahr weitergeht. Der Termin ist mit dem 16.04.2011 schon seit einigen Tagen offiziell.

Heimseite

Tags: , , , ,

Comments are closed.