Abstract Spirit – Theomorphic Defectiveness

5. März 2014
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AbstractSpirit_TheomorphicDefectiveness_frontIm dem zugegebenermaßen reichlich unübersichtlichen Wirrwarr russischer Funeral Doom Metal Bands gehört die seit 2006 aktive Kapelle ABSTRACT SPIRIT sicherlich noch zu den bekanntesten und mit mittlerweile vier Full-Length Alben auch beständigsten Vertretern der stetigen wachsenden Szene des eisigen Ostens. Inmitten der zahlreichen Newcomer der letzten Jahre, die scheinbar völlig ungeachtet ihres Talentes allesamt eine Heimat bei Solitude Productions finden, gelang es ABSTRACT SPIRIT als wohl dienstältester Truppe des in Orel beheimateten Labels bisher ziemlich gut sich zu behaupten und mit solch soliden Alben wie “TRAGEDY AND WEEDS“ oder “HORROR VACUI“ aus der ansonsten eher trüben Masse herauszustechen.

Dieser Erfolg kann auch mit dem aktuellen Werk namens “THEOMORPHIC DEFECTIVENESS“ beibehalten werden, knüpfen die fünf Tracks der Platte doch brav an das bisherige musikalische Konzept von ABSTRACT SPIRIT an und verzichten fast vollständig auf Neuerungen. Das Grundgerüst von solch wuchtigen Hymnen wie “Prism Of Muteness“ oder “Under Narcolepitc Delusions“ wird weiterhin von einem minimalistisch bedienten Schlagzeug gebildet, über dessen träge Rhythmen sich pechschwarze Riffkonstrukte auftürmen, die ebenso simpel wie brachial eine apokalpytische Endzeitstimmung heraufbeschwören. In hymnisch anmutenden Arrangements vereinigen sich eine dissonante Melodieführung und schaurige Keyboardspuren zu schwermütigen Tracks voll Leid und Hoffnungslosigkeit, die mit einem fast schon hypnotischen Charakter in ihren Bann ziehen und den Hörer in eine beklemmende Aura hüllen.

Doch nicht alles bleibt unverändert und so wirkt “THEOMORPHIC DEFECTIVENESS“ im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger deutlich weniger rifforientiert und setzt stattdessen vermehrt auf synthetische Elemente, die sich dabei äußert förderlich auf die verstörende Stimmung der Songs auswirken. Bestach “HORROR VACUI“ noch durch ein facettenreiches Saitenspiel, verzichten ABSTRACT SPIRIT zu Gunsten der alles verschlingenden Monotonie dieser Tage nicht selten auf ein durchdachtes Riffing, wie auch die abschließende Coverversion des SKEPTICISM Klassikers “March October“ verdeutlicht, übertrifft dessen Instrumentalarbeit jene der vorangegangenen Songs doch deutlich.

Ohne sich musikalisch auf ein neues Level heben zu können, behalten ABSTRACT SPIRIT ihren Kurs mit “THEOMORPHIC DEFECTIVENESS“ unter nur dezenten Korrekturen bei und enttäuschen zwar auf diese Weise nicht, können allerdings auch nicht überraschen. Erneut präsentiert das Trio so hörenswerten Funeral Doom Metal, der allerdings die Klasse von Kapellen wie EVOKEN oder ESOTERIC, denen hier nachgeeifert wird, nicht erreichen kann.

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