Abysmal Grief – Mors Eleison

25. August 2019
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Italien ist nicht nur berühmt für leckere Pizza, architektonische Meisterwerke und schamlose Touristenabzocke, sondern ebenfalls für traditionellen Doom Metal ohne unnötigen Schnickschnack. Zu den bekanntesten Truppen aus dem sonnigen Süden zählen zweifelsohne ABYSMAL GRIEF aus Genua, die bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten für schaurige Klänge sorgen und sich in dieser Zeit einen ziemlich eigenen, schrägen Sound erschaffen haben. Zwar lässt ein Nachfolger des im letzten Winter erschienen “BLASPHEMA SECTA“ wohl noch eine Weile auf sich warten, doch dafür präsentieren uns Sun & Moon Records mit “MORS ELEISON“ ein nettes Re-Release einer schon älteren Platte.

Veröffentlich wurde diese erste EP von ABYSMAL GRIEF zunächst mit nur 500 Einheiten auf Vinyl und es sollte danach fast zwei Dekaden dauern, bis The Arcane Tapes eine zweite Auflage auf Tape nachlegten, der nun eben endlich ein schickes Digipak der rumänischen Kollegen folgt, sodass “MORS ELEISON“ für all die armen Doomjünger zugänglich gemacht wird, die weder einen Plattenspieler, noch ein Kassettendeck ihr Eigen nennen.

Zu den vier enthaltenen Tracks an sich, muss wohl kaum noch viel gesagt werden, denn wer ABYSMAL GRIEF kennt, wird wissen, was ihn hier erwartet. Der mehr als 7-minütige Titelsong eröffnet das nicht mal halbstündige Werk mit klassischem Doom Metal im kriechenden Downtempo, in dem unheilvolle Synthesizerklänge und knarzige Riffs zur Grabes-prozession einladen, die von Labes C. Necrothytus mit einer angemessenen Predigt begleitet wird. Es folgt mit “Occult“ eine Neuinterpretation eines alten Klassikers von PAUL CHAIN VIOLET THEATER aus den frühen 80ern, der seinen eher rockig, psychedelische Charakter gegen eine düster-morbide Stimmung eintauscht und dem Original trotzdem gerecht wird. In der zweiten Hälfte von “MORS ELEISON“ schlagen ABYSMAL GRIEF dann etwas bizarrere Töne an, erweist sich “The Shroud“ als beschwörendes Ritual, mit einem Gewirr aus betenden Stimmen und skurrilen Orgelklängen, die in “Mysterium Umbrarum“ fortgesetzt werden, hier allerdings auf reichlich verschachtelte Art und Weise noch von Akustikgitarren, Streichern und einem Cembalo ergänzt werden, sodass die klassische Instrumentierung der Formation weit in den Hintergrund rückt und kaum Platz für Vocals bleibt.

Zweifelsohne haben ABYSMAL GRIEF mit “MORS ELEISON“ ein selbst für Doom Metal sehr kauziges Werk kreiert, dessen verschrobenem Stil die vier Italiener immerhin bis heute treu geblieben sind. Genreliebhaber und Sammler dürfen sich also darüber freuen, diesen Klassiker in einem weiteren Format erwerben zu können.

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