Autokrator – Autokrator

26. August 2016
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Erst im vergangenen FrüAutokrator_Autokrator_fronthjahr veröffentlichten AUTOKRATOR aus Montepellier, Frankreich ihr selbstbetiteltes Erstlingswerk via Godz Ov War Productions, dem nun nur wenige Monate später mit “THE OBEDIENCE TO AUTHORITY“ bereits das zweite Album der Truppe nachfolgt. Im Zuge der derzeit laufenden Promotion für die aktuelle Platte holt das polnische Label dabei zum kompletten Rundumschlag aus und schickt das letztjährige Debüt des Duos mit der Bitte um eine nachträgliche Rezension ebenfalls mit raus. Eine solche soll natürlicher an dieser Stelle sogleich folgen.

Passend zur ihrem Namen, der eine Person mit alleiniger sowie uneingeschränkter Herrschergewalt bezeichnet, konstruiert die Truppe auf “AUTOKRATOR“ ein interessantes Konzept rund um die Zeit des Römischen Reiches. Während das edel aufgemachte Booklet mit Zeichnungen des Kolosseums, Kurzschwertern und Lorbeerkränzen sowie Portraits der wichtigsten römischen Kaiser geziert wird, erzählen die acht Songs des Albums mit ihrer minimalistischen Lyrik von der gnadenlosen Christenverfolgung unter Diokletian, blutigen Gladiatorenkämpfen und ausschweifenden Orgien. Für eine solch gewalttätige Thematik bedarf es natürlich eines entsprechenden Instrumentalgerüstes, das AUTOKRATOR auch tatsächlich liefern können. Als derbe Mischung aus brutalem Death Metal und bizarrem Drone liefert dieses die perfekte Grundlage, regiert etwa in “The Tenth Persecution“ oder “Exsuperator“ eine mächtige Klangkulisse, bestehend aus dröhenden Riffs sowie einem unbarmherzig klöppelnden Schlagwerk, die tosend aus den Boxen schallt. Wirklich gedrosselt wird das enorme Aggressionslevel in den übrigens Songs nicht, sodass in “Qualis Artifex Pereo“ und “Sit Divus, Modo Non Vivus“ allenfalls das Tempo etwas gesenkt wird und die abgrundtiefen Growls von einigen doomigen Passagen untermauert werden.

Dies ist zwar auf gewisse Weise konsequent, auf Dauer allerdings recht eintönig. Gelingt es AUTOKRATOR in den ersten zwei Songs noch, den nichtsahnenden Hörer mit dem kraftvollen Sound der grobschlächtigen Tracks in die Polster des Sofas zu drücken, verliert dieser Effekt mehr und mehr an Wirkung, bis er gegen Ende der Platte schließlich in monotone Langatmigkeit abdriftet. Trotz einiger Versuche, die Spannungskurve mit kurzen Tempowechseln und ambientartigen Einlagen samt lateinisch vorgetragenen Texten, gelingt es “AUTOKRATOR“ nur bedingt, die Aufmerksamkeit bis zum Verklingen des letzten Tones aufrecht zu halten. Insofern ist es nicht unbedingt weiter schlimm, dass die Laufzeit gerade einmal eine gute halbe Stunde beträgt.

Es ist nicht abzustreiten, dass AUTOKRATOR für ihre erste Veröffentlichung ein ansprechendes Konzept gewählt haben und zumindest stellenweise eine dichte Atmosphäre mit ihrem zermalmenden Death Metal erzeugen, der allerdings leider zu wenig Variation bietet und zu sturr und lärmend vor sich hin stampft. Dennoch zeigt sich, dass es der Truppe nicht an Ideen fehlt, sodass künftiges Material das vorhandene Potential des Duos eventuell besser ausschöpft.

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