Baxaxaxa – Catacomb Cult

5. August 2021
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Nicht nur die Tatsache, dass sich BAXAXAXA rund drei Jahrzehnte nach ihrer ersten und einziger Veröffentlichung plötzlich wieder zurückmelden ist bemerkenswert, sondern ebenfalls, dass die bayerische Truppe nach all dieser langen Zeit sogar noch exakt genau so klingt, wie damals auf ihrem als „HELLFIRE“ betitelten Demo von 1992. Dies ist insofern interessant, als da fast die gesamte Besetzung erneuert wurde und lediglich „Condemptor“ noch als Gründungsmitglied dabei ist, als Schlagzeuger jedoch vielleicht eher weniger Einfluss auf den Songwritingprozess nimmt. In jedem Fall scheint es, als werde die für unzählige andere Formationen und letztendlich ein gesamtes Genre so prägende zweite Welle des norwegischen Black Metals vollständig ausgeblendet, hat diese für den Sound von „CATACOMB CULT“ doch nahezu keinerlei Relevanz, rühren die vier Recken stattdessen erneut in der Ursuppe der extremen Klänge.

Dabei reichen die nicht zu verleugnenden Einflüsse auf BAXAXAXA nicht nur bis zu den frühen Werken von BATHORY zurück, lassen sich in den acht Tracks des vorliegenden Debüts ebenfalls Parallelen zum kauzigen Schaffen von MORTUARY DRAPE oder TORMENTOR erkennen. Dies bringt es natürlich mit sich, dass dieses ziemlich altbacken klingt, wobei dies nicht unbedingt negativ zu verstehen ist. Nicht nur auf den ersten Blick wirkt „CATACOMB CULT“ reichlich primitiv und roh, entbehren die kantigen Riffs im Grund jeder technischen Raffinesse und wirklich besondere Songstrukturen lassen sich ebenfalls kaum finden. Trotzdem kann der Platte nicht abgesprochen werden, ihren beabsichtigten Zweck voll und ganz zu erfüllen. Es geht BAXAXAXA darum, diese düstere und schaurige Stimmung der damaligen Zeit einzufangen und dies ist hervorragend gelungen, selbst oder vielleicht gerade mit diesen einfachen Mitteln. Dafür ist es gar nicht nötig, sich in ungezügelter Raserei zu verrennen, entfaltet doch vielmehr ein behäbiges Midtempo diese wohlig-gruftige Atmosphäre, die beispielsweise in „Walpurgis Dancers“ oder „Temple Of The Seven Keys“ auf sehr ansprechende Weise von wabbernden Keyboards unterstützt wird. Nur selten lassen BAXAXAXA ihr Schaffen darüber hinaus in ein knarzendes, schepperndes Gepolter abdriften.

Erfreulicherweise haben BAXAXAXA darauf verzichtet, die Produktion des Albums ähnlich archaisch zu gestalten und präsentieren keinen rauschenden Sound, der einer verschollen geglaubten Proberaumaufnahme aus den Gründungstagen gleicht. Trotzdem wirkt „CATACOMB CULT“ authentisch und in sich stimmig. Bleibt die Frage, an welche Zielgruppe sich die Platte richtet, wird heutzutage speziell im Black Metal gerne von Bands gefordert, sich musikalisch weiterzuentwickeln, anstatt auf der Stelle zu treten. Nun, wer eben diese Meinung vertritt, sollte die Platte dringend im Regal stehen lassen und weitergehen. Liebhaber der genannten Gruppen, die von deren Material einfach nie genug bekommen können und ohnehin darauf beharren, dass in der damaligen Zeit alles besser war, sollten jedoch unbedingt zugreifen.

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