Black Hole Generator – A Requiem For Terra

26. Februar 2017
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Es ist zumeist eine interessante Angelegenheit, versuchen Musiker mit ihren Werken bestehende Grenzen zu durchbrechen und neue Klangwelten zu erschaffen, die in dieser Form bislang noch nicht existieren. Zumindest sofern sie dabei nicht über das Ziel hinauseilen, wie etwa Bjørnar Nilsen, der auf der aktuellen Platte von BLACK HOLE GENERATOR nordischen Black Metal mit avantgardistischen Elementen vereint und dabei einen recht eigenwilligen Sound kreiert, der allerdings etwas zu überladen wirkt. Doch alles der Reihe nach…

Zunächst einmal ist BLACK HOLE GENERATOR keinesfalls ein neues Projekt von Bjørnar Nilsen, der nicht nur Bandchef von VULTURE INDUSTRIES ist, sondern ebenfalls langjähriger Produzent von norwegischen Kollegen wie TAAKE, HELHEIM oder SULPHUR und zudem noch zum Personal von Karisma Records gehört. Es dürfte all diesen Aktivitäten geschuldet sein, dass mit “A REQUIEM FOR TERRA“ das Debüt des vielbeschäftigten Herren und seines Kollegen namens “Dreggen“ eine ganze Dekade nach dem ersten Lebenszeichen in Form einer fünf Tracks umfassenden EP erscheint.

Immerhin konnten die Bergener den Stil von BLACK HOLE GENERATOR in all dieser Zeit ein gutes Stück weiterentwickeln, sodass das wenig innovative schwarzmetallische Gepolter von “BLACK KARMA“ auf dem aktuellen Langspieler vermehrt durch progressive Klänge ersetzt wird, die mehr Substanz bieten. Zwar fungiert rotziger Black Metal in Songs wie “Moloch“ oder “Emerging Pantheon“ mit ihrem stellenweise sehr aggressiven Charakter weiterhin als grundlegende Basis, doch sind psychedelische Elemente und doomige Passagen ebenso fester Bestandteil der Platte, die etwa im eröffnenden Titeltrack zu einer hypnotisierenden Einheit verschmolzen werden. Dies gelingt BLACK HOLE GENERATOR im weiteren Verlauf des Albums jedoch leider nur recht bedingt. Zu häufig wirken die sieben Kompositionen wahllos zusammengestückelt, wechseln sich ansprechend komponierte Riffs ohne nachvollziehbare Übergänge oder Spannungsbrücke mit einfallslosem Geholze ab, sodass der Hörer vergebens auf Pointen wartet. Selbst der ausdrucksstarke Klargesang von Bjørnar Nilsen, der “Beneath A Chemical Sky“ zum Höhepunkt des Werkes werden lässt, kann hier meist keine Aufwertung mehr bringen.

All dies hat letztendlich mit experimentellem Avantgarde ziemlich wenig zu tun, sondern wirkt eher wie ein unglücklicher Versuch, zwingend Anspruch in belanglose Stücke zu bringen. Insofern wäre es kein wirklicher Verlust, würde sich Bjørnar Nilsen nach diesem zweiten Streich von BLACK HOLE GENERATOR dazu entschließen, das Projekt in der nächsten Dekade erneut zu Gunsten seiner Tätigkeiten bei VULTURE INDUSTRIES sowie als Produzent ruhen zu lassen.

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