Black Oath – Emeth Truth And Death

31. Mai 2022
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Nachdem sie mit der letzten Platte noch bei High Roller Records unter Vertrag standen, wechselten BLACK OATH vor einiger Zeit zu Sun & Moon Records, die nun in diesem Frühjahr deren fünftes Album namens „EMETH TRUTH AND DEATH“ auf den Markt bringen. Bei den rumänischen Herrschaften befindet sich die esoterisch angehauchte Kapelle aus der Lombardei übrigens in bester Gesellschaft, sind mit ABYSMAL GRIEF und GARGOYLE doch schon weitere italienische Bands hier untergekommen, die zudem stilistisch auf sehr ähnlichen Pfaden wandeln.

Zwar stellen die vier Jahre zwischen „BEHOLD THE ABYSS“ und dem aktuellen Werk die bislang längste Wartezeit zwischen zwei Alben von BLACK OATH dar, doch sind die vier Recken um A.Th keineswegs untätig gewesen und haben neben zwei Splits und einer EP ebenfalls noch den Mitschnitt eines Konzertes in Mailand veröffentlicht, bevor endlich mit der Produktion von „EMETH TRUTH AND DEATH“ begonnen wurde. Auf dem dreiviertelstündigen Rundling zeigt sich, dass in dieser Zeit ganz offensichtlich kräftig am Sound gewerkelt wurde, wobei hinsichtlich des Songwritings allerdings keine Weiterentwicklung, sondern viel mehr eine Rückbesinnung stattgefunden hat. Denn während auf „BEHOLD THE ABYSS“ deutliche Anleihen aus dem frühen Gothic Metal zu erkennen waren, kehren die acht Kompositionen des neuen Albums wieder eher zu den Wurzeln von BLACK OATH und somit zu CANDLEMASS und SOLITUDE AETERNUS zurück, während Parallelen zu TIAMAT weitestgehend verschwunden sind.

Ob dieser plötzliche Sinneswandel nun darin begründet liegt, dass die letzte musikalische Reise nicht unbedingt nur lobende Kritiken einfahren konnte und BLACK OATH daher mit einem traditionell ausgerichteten Werk doch lieber wieder auf Nummer sicher gehen wollen, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht ist sich das italienische Quartett auch schlichtweg bewusst geworden, wo seine wahre Stärke liegt, nämlich im epischen Doom Metal mit ganz klassischer Handschrift. Dies bedingt natürlich, dass die Songs von „EMETH TRUTH AND DEATH“ insgesamt weniger originell ausfallen, sind die meisten Ideen doch schon von anderen Stellen bekannt. Dennoch klingt es aber einfach richtig stimmungsvoll, wenn sich „Death Haze“ mit getragenen Leads dahinschleppt, die nicht nur von beschwörenden Gesängen, sondern auch von dezenten Orgelklängen begleitet werden. Für den geflüsterten Mittelteil wurde übrigens „Ustumallagam“ von DENIAL OF GOD engagiert. Dieser ist nicht der einzige Gastmusiker, den BLACK OATH verpflichten konnten, ist im grandiosen „Wounded Temple“ neben M. Luther von EPITAPH mit Felipe Plaza von PROCESSION und zig anderen Kapellen einer der wohl besten Sänger im Doom Metal zu hören. Daneben mischt sich in „Shroud Of The Afterlife“ weiblicher Gesang in die schweren Riffs, denen hiermit ein angenehmer Kontrast entgegengesetzt wird. Somit werden auf „EMETH TRUTH AND DEATH“ schon einige besondere Akzente gesetzt, zumal sich nicht alles immer im schleppenden Downtempo abspielt und etwa „Serpent Of Balaam“ in einem fulminanten Finale inklusive fieser Growls endet oder „Children Of Babalo“ über weite Abschnitte von einer treibenden Doublebase dominiert wird.

Somit haben BLACK OATH mit ihrer neusten Platte abermals ein intensives Album geschaffen, auf dem es wieder eher puristischen Doom Metal der alten Schule zu hören gibt, wohingegen auf modernere Elemente verzichtet wurde. Zwar wird „EMETH TRUTH AND DEATH“ sicherlich nicht zu einem unsterblichen Klassiker des Genres avancieren, sind die dargebotenen Songs hierfür dann doch etwas zu wenig eigenständig geraten, doch wer sich nicht daran stört, dass die italienische Truppe sich vor dem Besuch im Studio nochmal durch die größten Werke im klassischen Doom Metal gehört hat, wird die dreiviertelstündige Zeremonie zweifelsohne genießen können und das Album gerne öfter auflegen.

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