Blaze Of Sorrow – Fulgida Reminiscenza
Im vorletzten Jahr legten die Schwarzstahlrecken von BLAZE OF SORROW mit ihrem dritten Langspieler “ECHI“ ein beeindruckendes Werk vor, das sich trotz zahlreicher melodischer Akzente tief im klassischen Black Metal verwurzelt zeigte und an das Schaffen von Formationen wie FURIA oder MGŁA erinnerte. Statt nun jedoch mit einem neuen Album an dieses Material anzuknüpfen, veröffentlicht das Duo eine EP der etwas anderen Art, auf der es eine kleine Zeitreise unternimmt.
Von den insgesamt fünf Tracks, die sich auf dem 33-minütigen Rundling finden lassen, haben drei bereits einige Jahre auf dem Buckel und sollten ursprünglich schon in 2010 als EP veröffentlicht werden, die letztendlich allerdings nie das Licht der Welt erblickte – bis jetzt. Als “FULGIDA REMINISCENZA“ werden die Songs nun schließlich doch der Öffentlichkeit vorgestellt und erweisen sich dabei als alles andere als schwarzmetallisch. Vielmehr experimentieren BLAZE OF SORROW im Titelsong zunächst mit dezenten Akustikklängen, die – von einem sanften Wellenrauschen begleitet –zum Träumen und Abschweifen einladen. Trotz der Tatsache, dass die Italiener hier lediglich ein einziges Thema präsentieren und dieses nur geringfügig variieren, vermag “Fulgida Reminiscenza“ eine wunderschöne Stimmung hervorzurufen. Auch in “Transcendenza“ verfolgen BLAZE OF SORROW ein ähnliches Muster und verlieren sich in einem minutenlangen melancholischen Klavierarrangment, das einer Vertonung von Leid und Verzweiflung gleicht und schließlich ergänzt von schwermütigen Riffs und einem pochenden Schlagwerk in einem ausdrucksstarken Finale gipfelt. Das nun folgende “La Danza Dell’Anima“ bedient sich schließlich erneut einer Akustikgitarre als primärem Instrument, die an vereinzelten Stellen von flüchtigen Leads und einem Klavier begleitet wird. Wenngleich der Tenor erneut eher wehmütig ist, so wirkt der Song doch zugleich auch unbeschwert und leicht, ohne in negativen Emotionen zu versinken.
Als zusätzlicher Bonus zu diesen älteren Kompositionen packen BLAZE OF SORROW neben einer gelungen Coverversion von “But, What Ends When The Symbols Shatter?“ des britischen Neofolkprojektes DEATH IN JUNE auch noch das knapp 7-minütige “Acqua“ auf ihre EP, in dem das Duo sich abermals Akustikgitarren bedient, die gemeinsam mit effektunterlegten Leads, jazzig angehauchten Drums und einer Panflöte vielschichtige Klangkulissen kreieren.
Sicherlich ist “FULGIDA REMINISCENZA“ keinesfalls das Werk, das nach einem traditionellen Langspieler wie “ECHI“ erwartet wurde. Wer sicher hiervon allerdings nicht weiter stören lässt, kann sich mit der EP davon überzeugen, dass BLAZE OF SORROW auch abseits des Black Metals intensive und vor allem gefühlvolle Songs komponieren können. Bestellt werden kann ein Exemplar von “FULGIDA REMINISCENZA“ als hübsch aufgemachtes Digipak bei Sun & Moon Records sowie direkt bei der Band.