Damnation Defaced – Invader From Beyond

5. März 2018
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Pünktlich zu ihrem zehnjährigen Bestehen beschenken sich DAMNATION DEFACED selbst mit einem neuen Langspieler, auf dem die niedersächsische Truppe ihre schon in der Vergangenheit hier und dort unterschwellig angeklungene Vorliebe für Science-Fiction ganz unverhohlen in den Fokus stellt und ihrem musikalischen Schaffen somit gleichzeitig eine beachtliche Kurskorrektur verpasst. Im krassen Kontrast zum spacig turbulenten Sound von “INVADER FROM BEYOND“ steht dabei das schlichte Artwork von Juanjo Castellano, der die abenteuerliche Thematik der Platte mit einer stimmungsvollen Zeichnung in unterschiedlichen Grautönen eingefangen hat, die in der von Apostasy Records präsentierten Aufmachung des Albums als nobles Digipak besonders gelungen zur Geltung kommt.

Ein kurzes und kryptisch als “NIOM: 004D004F0049004E“ betiteltes Intro mit noisartigen Klängen bildet den Auftakt für die phantastische Geschichte des Volkes der Darnoc, das seinen sterbenden Planeten als digitalisiertes Bewusstsein in einem archeähnlichen Raumschiff verlässt und dabei dessen genetische Vielfalt und das gesammelte Wissen der dem Untergang geweihten Zivilisation zu retten versucht. Ein spannendes Konzept, das von DAMNATION DEFACED mit melodischem Death Metal umgesetzt wird, der in seinem Fundament zwar schon von den beiden vorherigen Alben bekannt ist, doch auf dem aktuellen Output eine ganze Ecke eigenständiger und durchdachter ausfällt. Zudem wirkt “INVADER FROM BEYOND“ seinen Vorgängern auch auf Grund der kraftvollen Produktion von Dan Swanö deutlich überlegen, klingen die elf Tracks mit ihren eingängigen Leads und sauber platzierten Breaks einfach viel professioneller. Soweit zeigt sich die natürliche Entwicklung der Burschen aus Celle, die ihrem Material allerdings zusätzlichen Input in Form unterschiedlichster elektronischer Effekte und synthetischer Sounds verliehen haben. Diese passen natürlich perfekt zur Story von “INVADER FROM BEYOND“ und verleihen dem Album zugleich einen sehr eigenen Charakter, können sich DAMNATION DEFACED mit diesem futuristischen Sound bestens von der breiten Masse abheben. In weiten Teilen der Platte funktioniert dieses verschachtelte Konstrukt aus traditionellem Todesblei und modernen Elementen auch tatsächlich sehr gut und besonders “Marc Of Cain“ oder “The Key To Your Voice“ sind starke Songs mit hohem Wiedererkennungswert geworden. Leider wirkt “INVADER FROM BEYOND“ an anderer Stelle aber etwas zu überladen, zerren die schrillen Synthesizer mitunter etwas an den Nerven.

Schlussendlich ist “INVADER FROM BEYOND“ ein in vielerlei Hinsicht handwerklich ordentlich gemachtes Werk mit einer interessanten Thematik, das hinsichtlich des Einsatzes der elektronischen Elemente nur ab und an etwas über die Stränge schlägt, sodass es nicht ganz einfach ist, sich in das Werk hineinzufinden. Ohnehin muss der potentielle Hörer offen für den teils modernen Ansatz von DAMNATION DEFACED sein. Ist er dies jedoch, erwartet ihn ein facettenreiches und progressives Album.

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