Decaying – To Cross The Line

16. Februar 2018
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Nein, es handelt sich bei DECAYING nicht um ein neues Projekt von Martin Van Drunen, dem es nach seinem Aussteig bei HAIL OF BULLETS vor drei Jahren bei ASPHYX und GRAND SUPREME BLOOD COURT zu langweilig geworden ist, wenngleich die Vocals auf “TO CROSS THE LINE“ fast identisch mit jenen des Niederländers sind. Vielmehr handelt es sich um eine seit acht Jahren bestehende Gruppe aus Finnland, die sich nach einer längeren Pause und einigen Besetzungswechseln mit ihrem vierten Langspieler zurückmeldet und mit diesem gleichzeitig ihren Einstand bei F.D.A. Records gibt.

Hinsichtlich des Songwritings hat sich bei DECAYING in den Jahren seit dem Erstlingswerk nicht allzuviel verändert, sodass nach wie vor leicht doomiger Death Metal aus der Anlage dröhnt, der nicht nur auf Grund der keuchenden Growls reichlich Ähnlichkeiten mit dem Material der zuvor genannten Kapellen hat und sogar lyrisch dreht sich auf “TO CROSS THE LINE“ ebenfalls alles um Krieg und Zerstörung. Ein wenig flotter sind die finnischen Herren aber schon unterwegs, wird in Songs wie “Decadence“ oder dem Titeltrack das Gaspedal abschnittsweise ordentlich durchgedrückt, wohingegen “Futile Effort“ mit einem mächtigen Downtempo in dunkelsten Abgründe entführt und somit wieder einen Bogen zu den niederländischen Kollegen schlägt. Nicht zu überhören sind weiterhin die Referenzen zu BOLT THROWER in “A Crucial Factor“ in Form eines druckvoll treibenden Rhythmus des Schlagwerkes sowie einer wohlbekannten Melodieführung, die auf Anhieb gut ins Ohr gehen und den Titel zu einem der stärksten des Albums werden lassen.

Eigenständigkeit kann DECAYING daher natürlich nur bedingt attestiert werden, bedient sich die Truppe in puncto Ideen etwas zu stark bei ihren großen Idolen. Zwar werden diese auf recht ansprechende Weise frisch vermengt und trotzdem bleibt gegen Ende ein eher fader Beigeschmack, zumal “TO CROSS THE LINE“ nicht durchgehend überzeugen kann und stellenweise ein paar unschöne Längen aufweist, in denen das wuchtige Riffing zu unspektakulär ausfällt.

Es ist nicht leicht, eine abschließende Bewertung für“TO CROSS THE LINE“ abzugeben, ist die Platte einerseits beim besten Willen nicht schlecht und versteht zu unterhalten, doch andererseits fehlt ihr die besondere Note. Eine solche ist bei der Flut der gegenwärtigen Veröffentlichungen allerdings zwingend nötig, um nicht in ebendieser unterzugehen.

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