Funeral Whore – Phantasm

27. Juli 2016
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FuneralWhore_Phantasm_frontEine volle Dekade lang geistern FUNERAL WHORE bereits schon mehr oder weniger erfolgreich durch die todesmetallische Szene, ihren Fokus dabei vornehmlich auf Demos und Splitveröffentlichungen legend, wurde bislang mit “STEP INTO DAMNATION“ nur ein einziger Langspieler auf den Markt geworfen. Immerhin gelang es der vierköpfigen Truppe aus den Niederlanden mit diesem F.D.A. Rekotz auf sich aufmerksam zu machen und prompt einen Plattendeal zu sichern. Als erste Frucht dieser Zusammenarbeit erschien kürzlich das zweite Album der in den letzten Jahren von zahlreichen Besetzungswechseln gebeutelten Kapelle namens “PHANTASM“ über das deutsche Label.

Sowohl das in einem etwas gewöhnungsbedürftigen violetten Farbton gehaltene Cover mit einer Zeichnung des “Tall Man“ als auch der Titel des Rundlings deuten unmissverständlich darauf hin, dass sich in den Lyrics der elf Tracks thematisch alles um die gleichnamige US-amerikanische Horrorfilmreihe von Don Coscarelli dreht. Es ist somit nicht verwunderlich, dass das etwa 41-minütige Werk von kurzen Sprachsamples aus den alten Streifen durchzogen wird, die zum Teil schon von anderen Bands für ihre Platten verwendet wurden. Es sind allerdings nicht nur die stimmungsvollen Soundschnipsel, die in zumindest ähnlicher Form schon an anderer Stelle gehört wurden, gelingt es FUNERAL WHORE doch nicht so wirklich einen eigenständigen Stil für sich zu kreieren.

Zwar gibt es auf “PHANTASM“ rein handwerklich betrachtet recht wenig zu meckern, sind die Songs ordentlich strukturiert und besitzen ausreichend Energie und Durchschlagskraft, doch ist leider etwas zu offensichtlich, woher die Truppe ihre Inspiration bezieht. Es ist in erster Linie schwedischer Todesblei, der Pate bei der Erschaffung von melodisch geprägten Nummern, wie “Population None“ oder “When Life Turns To Ashes“ stand, deren lässiger Groove und knarziger Gitarrensound an GRAVE, DISMEMBER und Co. zu ihren Glanzzeiten in den frühern 90ern erinnert. Dies sind im Grunde natürlich alles andere als schlechte Voraussetzungen für ein ansprechenden Death Metal, sofern das dargebotene Material auf Dauer interessant bleibt und dies ist auf “PHANTASM“ eben nur bedingt der Fall. Es fehlen trotz solider Songs auf stets gleichbleibendem Niveau die richtigen Highlights, die den Hörer für die gesamte Dauer der Platte vor den Boxen fesseln und sich dabei im Gedächtnis festsetzen, da FUNERAL WHORE im Prinzip keine wirklich neuen Ideen bieten und sich vielmehr bewährter Konzepte bedienen.

Es muss FUNERAL WHORE bei aller Kritik eingestanden werden, dass sie abwechslungsreich und professionell ans Werk gehen, sodass “PHANTASM“ letztlich ein Album ist, das ohne Weiteres im Hintergrund laufen kann und des Öfteren zum Kopfnicken animiert, ohne allerdings allzuviel Substanz zu liefern, als dass es zur Dauerrotation in der Anlage reicht. Allerdings muss dies ja nicht immer der Fall sein.

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