Helslave – From The Sulphur Depths

4. November 2021
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Ausgestattet mit einem frischen Labelvertrag bei Pulverised Records aus Singapur, fahren HELSLAVE für ihren zweiten Langspieler die ganz schweren Geschütze auf, um ein möglichst überzeugendes Gesamtwerk abzuliefern. Neben einem sehr geschmackvollen Artwork von Juanjo Castellano samt kultigem Motiv direkt aus den frühen 90er Jahren, besticht „FROM THE SULPHUR DEPTHS“ mit einer ebenso kernigen, wie dreckigen Produktion von Dan Swanö. Somit muss also nur noch der musikalische Inhalt passen und damit dies so ist, haben die fünf Italiener in den vergangenen sechs Jahren seit „AN ENDLESS PAIN“ massiv an ihrem Songwriting gearbeitet, klingen die zehn neuen Tracks deutlich anders, als das wesentlich melodischere Material des Debütalbums.

Orientierten sie sich auf ihrem ersten Album noch eher am verspielten Stil aus Göteborg, zeigen sich HELSLAVE auf dem in diesem Jahr erschienenen Nachfolger zwar weiterhin vom schwedischen Death Metal beeinflusst, jedoch geht es auf dem nur etwas mehr als halbstündigen Rundling deutlich ruppiger zu, als erwartet, sodass als in Frage kommende Inspirationsquellen nun Formationen wie DISMEMBER, BLOODBATH oder VOMITORYgenannt werden müssen. Es hagelt in „Thrive In Blasphemy“ oder „Perpetual Damnation“ fies sägende Riffs mit herrlich knarzigem HM2-Sound, während die Drums zwischen donnernden Blastattacken und rhythmischen Grooves wechseln, ohne dass hierunter jedoch der massive Druck leidet, der von „Unholy Grave“ gleich in den ersten paar Sekunden der Platte aufgebaut wurde. Abgesehen von ein paar düster schleppenden Passagen in „Last Nail In The Coffin“ und dem sich träge dahin ziehenden „The Sentence Of The Living“ samt wunderbar schauriger Atmosphäre, gibt es auf „FROM THE SULPHUR DEPTHS“ nicht wirklich viele Momente zum Durchatmen, prügeln sich HELSLAVE ansonsten ziemlich gnadenlos voran, während die gutturalen Vocals von Diego Laino den Leibhaftigen hochpersönlich heraufbeschwören. Trotzdem wird es nie eintönig oder gar langweilig, besitzen die aus Rom stammenden Herren glücklicherweise genug Sinn für reizvolle Details, die sich mit temporeichen Soli, kernigen Harmonien oder auflockernden Breaks zu Hauf auf der Platte finden.

Zwar klingt all dies nicht neu oder erfrischend und dennoch gefällt „FROM THE SULPHUR DEPTHS“ mit seinem skandinavischem Sound, der sich der wichtigsten Trademarks des traditionellen Elchtodes bedient und dabei eine gewisse Eigenständigkeit trotzdem nicht entbehrt. Fans der genannten Bands sollten bei HELSLAVE definitiv ein Ohr riskieren oder sich die Platte gleich als Blindkauf ins Haus holen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann sich die Songs allesamt zuvor direkt bei der Band als kostenlosen Download gönnen und erst danach auf einen physischen Tonträger zurückgreifen.

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