Holodomor – Témoignages De La Gnose Terrestre

17. November 2012
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Holodomor_TémoignagesDeLaGnose Terrestre_frontDie während der Jahre 1932 bis 1933 in der USSR wütende Hungersnot „Holodomor“, die wohl mehr als 3,5 Millionen Menschenleben forderte, wird noch heute von vielen als sowjetischer Genozid an der Ukraine angesehen und daher an mancher Stelle auch als “Hungerholocaust“ betitelt. Inwieweit sich das gleichnamige Quartett aus dem Vereinigten Königreich thematisch mit diesem tragischen Abschnitt der Geschichte auseinandersetzt, wird nicht wirklich deutlich. Zumindest die Lyrik, der auf dem Debüt “TÉMOIGNAGES DE LA GNOSE TERRESTRE“ enthaltenen Songs, lässt auf Anhieb keine offensichtlichen Zusammenhänge erkennen.

Stattdessen erweisen sich die Texte der fünf Tracks als kryptische Werke voll düsterer Visionen, die von Sänger Adam inbrünstig heraus gebrüllt werden. Der instrumentale Rahmen der Stücke lässt sich dabei am wohl treffendsten als aggressive Kreuzung zwischen Death und Thrash Metal umschreiben, die keine Gefangenen macht und von der ersten Sekunde an unbarmherzig vorwärts treibt. Bei einem ersten Hördurchlauf erwecken HOLODOMOR hierbei allerdings zunächst den unvorteilhaften Eindruck, speziell die Saitenfraktion würde sich stellenweise in einem konfusen Chaos verlieren – was allerdings durchaus nicht der Fall ist. So hat das passagenweise recht technisch gehaltene Riffing es lediglich nicht ganz leicht, sich in einem nicht wirklich optimalen Sound zu behauptem, in dem sich das Schlagwerk etwas zu dominant durch die Songs knüppelt. Dabei halten die Gitarren durchaus interessante Momente bereit, die zwar nicht von sonderlich viel Innovation zeugen, aber immerhin sehr ordentlich umgesetzt wurden. Schwachpunkt des Schaffens von HOLODOMOR ist allerdings zweifelsohne die fehlende Abwechslung innerhalb der Stücke. So prügeln sich etwa “Fall Into Time“ oder “Evoke“ mit rasenden Blasts fast ohne jegliche Tempovariation von ersten bis zum letzten Takt. Einzig das knapp 5-minütige “Tribulation Stigmata“ kann hier auf “TÉMOIGNAGES DE LA GNOSE TERRESTRE“ herausstechen, das ab der zweiten Häfte mit einem zähen Downtempo und stimmigen Leadgitarren überrascht und so definitv den Höhepunkt der Platte darstellt.

Da es sich bei “TÉMOIGNAGES DE LA GNOSE TERRESTRE“ nur um eine circa viertelstündige EP handelt, fällt die fehlende Variation noch nicht sonderlich schwer ins Gewicht. Für zukünftige Taten sollte an diesem Kritikpunkt, sowie einer etwas besseren Abstimmung der einzelnen Instrumente allerdings etwas gefeilt werden. Sollten HOLODOMOR im Zuge dessen weitere Stücke im Stile des bereits erwähnten “Tribulation Stigmata“ glücken, wäre dies durchaus begrüßenswert.

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