JT Ripper – Gathering The Insane

25. Februar 2019
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Nein, einen Preis für das schönste Albumcover des Jahres werden JT RIPPER mit ihrem zweiten Langspieler ganz sicher nicht gewinnen. Vielmehr schreckt die kunterbunte Abscheulichkeit fast davor ab, sich überhaupt mit dem musikalischen Inhalt von “GATHERING OF THE INSANE“ zu befassen. Bereits bei ihren vorherigen Veröffentlichungen bewiesen die drei Herren aus Chemnitz keinen wirklich sicheren Geschmack hinsichtlich der optischen Verpackung ihrer Tracks, lieferten dabei aber immerhin Motive ab, die zur stilistischen Ausrichtung der Songs passten.

Erst einmal auf dem Teller liegend, entlockt die Nadel der zehn Tracks umfassenden Platte recht altbackenen Thrash Metal mit leicht schwarzmetallischer Note, der sich erfolgreich jedem innovativen Ansatz entzieht und stattdessen ab “Cvlt“ dem Pfad der alten Ruhrpotthelden folgt, ohne in der darauffolgenden halben Stunde nur einen einzigen Schritt von diesem abzuweichen. Begeistert das sächsische Gespann in der ersten Hälfte von “GATHERING OF THE INSANE“ noch mit furiosen Songs samt kratzigen Tremoloriffs und stampfenden Drums, geht dem auf bewährter Tradition basierenden Konzept von JT RIPPER nach und nach die Luft aus. Sicherlich, es sind amtliche Stücke, die mit ordentlich Dampf aus den Boxen schallen und Energie pur verbreiten. Nur bieten diese ziemlich schnell keinerlei neuen Ideen mehr und zitieren sich selbst, wobei es nicht mal dem kehligen Gröhlen von Steffen Fischer gelingt, in irgendeiner Weise herausstechende Akzente zu setzen. Während es beispielsweise DESASTER trotz recht simplem Songwriting mit eingängigen Melodien oder prägnanten Tempowechseln gelingt, kultige Hymnen zu erschaffen, verrennen sich JT RIPPER in stumpfer Raserei und klingen somit letztendlich viel zu gleichförmig, als dass sie auf voller Albumlänge überzeugen könnten.

Werden nur einzelne Tracks von “GATHERING OF THE INSANE“ konsumiert, wissen diese trotz fehlender Frische durchaus zu gefallen. Lediglich in einem Durchgang gehört, will das Werk nicht funktionieren, wird auf Dauer zu wenig Abwechslung geboten.

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