Kraków – amaran

6. April 2015
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Kraków_amaran_frontEs ist doch immer wieder interessant, zu entdecken, in welchen weiteren Kapellen so manch norwegischer Black Metaller abseits seines Hauptprojektes aktiv ist. Während beispielsweise Frode Kilvik bei AETERNUS sowie TAAKE den Tieftöner zupft und Ask Arctander bei KAMPFAR hinter den Kesseln sitzt, erweitern beide Herren ihren musikalischen Horizont in den Reihen von KRAKÓW, einer Formation, die fernab des traditionellen Schwarzstahls eine ausgefallene Melange aus Post-Rock, Sludge und Stoner Rock kreiert.

Dies klingt zwar zunächst durchaus reizvoll und originell, doch will es der in Bergen ansässigen Truppe auf ihrer mittlerweile dritten Platte namens “AMARAN“ nicht so recht gelingen, dieses an sich ansprechende Konzept letztendlich auch kurzweilig in die Tat umzusetzen. Es sind dabei nicht einmal die recht verworrenen Songstrukturen oder zusammengewürfelten Elemente, die das Album streckenweise zu einer ziemlich verkorksten Angelegenheit machen. Vielmehr wollen die meisten der Kompositionen schlicht und ergreifend nicht auf den Punkt kommen und plätschern nahezu ohne nennenswerte Substanz vor sich dahin. Als Paradebeispiel hierfür darf “Virtriol“ angesehen werden, ein Track, der zunächst ziemlich vielversprechend von psychedelischen Leads und hypnotisierenden Vocals eröffnet wird, sich im weiteren Verlauf allerdings in keinster Weise steigern kann und stattdessen minutenlang kraftlos dahinsiecht. Leider halten auch das fast schon ambientartige “Pendulum“ sowie das gnadenlos gescheiterte “Of Earth“ mit seiner Orgie droneartiger Klangkollagen und verzerrter Growls kaum mehr Spannung bereit, wohingegen die hektische Dissonanz von “Genesis“ einfach nur nervtötend ist. Immerhin stehen diesen enttäuschenden Totalausfällen mit “Ten Silent Circles“ und “Atom“ schließlich doch noch zwei recht gelungene Songs gegenüber, in denen KRAKÓW mit einer wohl dossierten Mischung aus kernigen Riffs und sanft wogenden Melodiebögen beweisen, dass sie prinzipiell schon dazu fähig sind, ansprechende Songs zu komponieren, was “AMARAN“ allerdings auch nicht mehr retten kann.

Was bleibt, ist ein recht ernüchternder Langspieler, einer an sich angesehenen Band mit durchaus talentierten Musikern, die jedoch offenbar ein wenig über ihr angepeiltes Ziel hinausgeschossen sind. Somit dient “AMARAN“ schlussendlich lediglich als abschreckendes Beispiel, wie Post-Rock nicht klingen sollte.

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