Lucifer’s Fall – Tales From The Crypt

23. Januar 2019
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In den gerade einmal sechs Jahren ihrer Existenz sind LUCIFER’S FALL aus Adelaide durchaus sehr produktiv gewesen, liegen neben zwei Langspielern ebenfalls zahlreiche EPs, Singels und Demoveröffentlichungen vor, sodass die fünfköpfige Truppe um die ehemaligen Mitglieder von ROTE MARE auf reichlich Songmaterial zurückgreifen kann. Für eine Compilation namens “TALES FROM THE CRYPT“ wurden nun die raren Tracks der limitierten Werke sowie einige Rehearsals und Coverversionen zusammengestellt und von Sun & Moon Records in einem schicken Digipak auf den Markt gebracht.

Es geht bei LUCIFER’S FALL deutlich ruppiger zu, als zuvor bei ROTE MARE, sodass die Jungs aus Adelaide einen einstündigen Bastard aus kauzigem Heavy Metal und rohem Doom Metal abliefern, der stellenweise sogar schon in punkige Gefilde abdriftet. Eröffnet wird “TALES FROM THE CRYPT“ mit dem flott groovenden “Trapped In Satan’s Chains“ von der kurz zuvor erschienen Split mit RECLVSE aus Wales. Mächtig knarzende Bässe, rockige Soli und derbe Vocals sprechen hier ihre ganz eigene Sprache und machen deutlich, dass der Einfluss von ARKHAM WITCH wohl doch stärker ist, als jener von REVEREND BIZARRE und Konsorten. Während das nachfolgende “Dirty Shits“ in puncto Geschwindigkeit noch eine Schippe drauf packt, führen “Unknown Unnamed“ sowie “Deceiver“ endlich in düster-doomige Abgründe, in denen das schleppende Midtempo regiert und die Leads getragener aus den Boxen schallen. Es bleibt im Verlauf der kommenden Tracks zäh und auf Grund des intensiven Gesangs nimmt beispielsweise “The Mountains Of Madness“ schon epische Züge an, die einen Bogen zu THE WANDERING MIDGET oder SERPENT WARNING schlagen. Trotzdem ist das Material ziemlich roh, handelt es sich bei “Cursed Priestess“ oder “Damnation“ um scheppernde Proberaumaufnahmen, die vor einigen Jahren auf einer CD-R als kleiner Vorgeschmack zum zweiten Album zu finden waren.

Die letzten drei Titel der Platte dürften wohl nur für eingefleischte Fans und fanatische Sammler interessant sein, handelt es sich um drei Coverversionen, die zum Teil völlig ungeprobt aufgenommen wurden. Den wenig rühmlichen Anfang macht ein holpriges und unfertiges “Cromwell“, auf das REVEREND BIZARRE sicherlich nicht sonderlich stolz gewesen wären, zumal die ständigen Kommentare von Philip Howlett weder lustig, noch geistreich sind. Diesen unschönen Ausfall kompensieren LUCIFER’S FALL allerdings umgehend mit einem energiegeladenen “Stand Up And Fight“ sowie einem recht eigenen und doch interessanten “Angel Witch“ samt einem herrlichem Chorus.

Insgesamt ist “TALES FROM THE CRYPT“ ein recht eigenwilliges Werk, das durchaus einige ansprechende Songs bereithält, die zwar keinesfalls große Innovationen mit sich bringen, aber trotzdem einen gewissen Charme besitzen. Es ist fraglich, ob sich die Platte eignet, um in die urige Klangwelten von LUCIFER’S FALL einzusteigen, dürfte der Sound der Rehearsals doch ein wenig abschrecken. In jedem Fall ist die Compilation für Anhänger der Band sowie Liebhaber von etwas schrägem Doom Metal absolut empfehlenswert.

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