Moribund Mantras – Into Nothingness

28. März 2017
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Es hat zwar eine ganze Weile gedauert, bis der erste Langspieler von MORIBUND MANTRAS endlich das trübe Licht der Welt erblickte, wurde die Formation bereits vor sieben Jahren ins Leben gerufen, doch dafür wurde dem Hörer mit “INTO NOTHINGNESS“ ein vielschichtiges und durchdachtes Werk vorgelegt, auf dem in keinster Weise nur durchschnittliche Kost dargeboten wird. Die aus Stuttgart stammende Kapelle bezeichnet das Material ihres kürzlich veröffentlichten Debütalbums als in der Schnittmenge zwischen Doom Metal und Post-Metal angesiedelt, wobei diese Umschreibung die facettenreichen Klangwelten der neun Kompositionen nur sehr grob zusammenfasst.

Unterteilt wird die Platte in fünf Songs mit zum Teil ausladenden Instrumentalpassagen sowie vier kurze Intermezzi, die mit ihren ambientartigen Sounds einen fast schon meditativen Charakter besitzen und für ein nahtloses Ineinanderfließen des gesamten Werkes sorgen. Innerhalb der einzelnen Songs vermengen MORIBUND MANTRAS eine Vielzahl unterschiedlicher Einflüsse, die durch verschlungene Strukturen und kontrastreiche Wechsel zu einer stimmigen Einheiten zusammengefügt werden. Es sind dabei zunächst harsche Elemente aus Sludge und Doom Metal, aus denen das baden-württembergische Kollektiv ein massives und nicht selten schwarzmetallisch angehauchtes Fundament kreiert, dessen rotzig gehaltene Riffs stetigen Tempowechseln unterliegen oder kurzzeitig komplett unterbrochen werden, um dem dröhnenden Tieftöner in den Fokus des Geschehens zu rücken, der einen nicht unerheblichen Anteil zur dunklen und beklemmenden Atmosphäre von “INTO NOTHINGNESS“ beiträgt. Dominiert wird diese hingegen von zerbrechlichen Melodiebögen sowie psychedelischen Leads der Sechssaiter, die sich stellenweise reichlich verschroben durch die knarzigen Tracks ziehen und auf diese Weise bizarre Arrangements erschaffen, in denen die Vocals nicht nur als bedrohliche Growls erklingen, sondern ebenfalls als leidenschaftlicher Klargesang, der sich mitunter den schiefen Tönen der Gitarren anpasst. Dies mag zwar zuerst befremdlich wirken, trägt allerdings hervorragen zur morbiden Stimmung des Albums bei.

Somit erweist sich “INTO NOTHINGNESS“ als ein enorm wandlungsfähiges Werk mit mutigen Ideen, dessen verschachteltes Songwriting auf Grund seiner Sperrigkeit hin und wieder leider einige Längen riskiert, die jedoch nicht sonderlich negativ ins Gewicht fallen. Es lohnt sich für Liebhaber experimenteller Klänge definitiv, das Debüt von MORIBUND MANTRAS anzutesten, das nur in geringer Auflage auf CD und Kassette erschienen ist.

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