Nox Formulae – Drakon Darshan Satan

20. November 2020
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Bereits auf ihrem Debüt beschäftigten sich NOX FORMULAE eigenen Angaben zufolge mit uralten, okkulten Geheimnissen, sodass „THE HIDDEN PATHS TO BLACK ECSTASY“ als dunkles Werk verstanden werden wollte, mit dem existenzielle Weisheiten extradimensionaler Wesen atlantischen Ursprunges in Erfahrung gebracht werden können. Insofern darf die erste Veröffentlichung der hellenischen Kapelle als überaus praktisch bezeichnet werden, ist es immer schön, beim Genuss von Musik sogar noch etwas zu lernen. Die nächste Lektion in höherer, schwarzer Magie erteilen die vier Herren auf ihrem als Grimoire bezeichneten Album namens „DRAKON DARSHAN SATAN“ in Form nützlicher Alltagsinformationen rund um Satariel, Archon und weiterer illustrer Gesellen aus dem luziferanischen Reich. Wer hierzu mehr erfahren möchte, darf sich gerne näher mit „Daemon Gharrassielh“ beschäftigen, auf dessen Schriften die phantasievolle Lyrik der Platte beruht. Wer allerdings allmählich genug von solch spirituellem Unfug hat, ignoriert all dieses grenzwertige Geschwätz und konzentriert sich alleine auf die acht Kompositionen des Rundlings.

Diese lassen im direkten Vergleich mit dem vier Jahre zurückliegenden Material des weiter oben genannten Vorgängers keine allzu drastische Weiterentwicklung erkennen und entgegen der Erwartungen, die mit dem phrasenreichen Begleitschreiben zur Platte von Dark Descent Records erzeugt werden, liefern NOX FORMULAE eher klassischen Black Metal nach typisch griechischer Manier ab. Zwar verlangen stereotype Titel wie beispielsweise „The Blood Oath Of Thagirion“ oder „The Black Stone Of Satan“ geradezu nach beschwörenden Chorälen, bedrohlichem Glockenläuten und mantrischen Melodien, doch ein besonders ritueller Charakter kann den Tracks nicht unbedingt attestiert werden, die eher harsch und geradlinig ausfallen. Zwar dürfen von NOX FORMULAE noch immer keine allzu virtuosen Arrangements erwartet werde, doch erweist sich die Gitarrenarbeit vielschichtiger und durchdachter, als noch auf dem recht schlicht konzipierten Vorgänger, sodass neben griffigen Riffs ebenfalls melodische und teils gar epische Momente für die nötige atmosphärische Note sorgen, die besonders in „Ecplise Of Gharrassielh“ ziemlich gelungen umgesetzt werden. Enorm zuträglich sind diesem Stück die facettenreichen Vocals, die vom dunklen Sprechgesang bis hin zu verzweifelten Schreien reichen. Reichlich deplatziert wirkt hingegen „The Arrival Of Noctifer“ mit seinem kalten Industrialsound und tanzbaren Beats, die so gar nicht ins übrige Konzept passen wollen. Es bleibt glücklicherweise bei diesem einen negativen Ausreißer, doch lässt „DRAKON DARSHAN SATAN“ gleichzeitig wirkliche Highlights vermissen, die sofort im Gedächtnis hängen bleiben.

Somit legen NOX FORMULAE ein eingängiges und kurzweiliges Album vor, mit dem es der vierköpfigen Gruppe allerdings nicht gelingen wird, aus der breiten Masse herauszustechen. Hierfür ist „DRAKON DARSHAN SATAN“ im Vergleich mit prominenteren Landsmännern zu gewöhnlich und wenig eigenständig, was nicht bedeutet, dass Fans von VARATHRON oder NECROMANTIA nicht dennoch ein Ohr riskieren sollten.

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