Pest Empire – Ode To Chaos

31. Dezember 2016
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Pünktlich zum bevorstehenden Jahresende erscheint mit “ODE TO CHAOS“ das zweite Werk von PEST EMPIRE aus Speyer, das gehüllt in einen dicken, schwarzen Umschlag und geziert von einem stimmungsvollen Gemälde eines Hexensabbathes mit viel nackter Haut von Luis Ricardo Falero zumindest rein visuell schon einmal ordentlich Eindruck schinden kann. Ein erster Hördurchlauf der neuen Songs offenbart zudem, dass sich das Trio der strukturellen Schwächen des vor wenigen Wochen wiederveröffentlichten Vorgänger namens “PROPHET“ durchaus bewusst war und in den vergangenen zwei Jahren daran gearbeitet hat, in sich stimmigere Kompositionen zu kreieren.

Von ihrer ursprünglichen Idee des angeschwärzten Doom Metals sind PEST EMPIRE nicht abgekommen, lediglich der Anteil der schweren Downtempopassagen wurde im Vergleich zum Erstlingswerk noch weiter gesteigert, sodass “ODE TO CHAOS“ einem tonnenschweren und düsteren Monolithen gleicht. Von einem dunklen Flüstern eingeleitet, türmt “Take Me Home“ sich innerhalb von Sekunden zu einem bedrohlichen Klangmassiv auf, dessen kalte Riffs sich unaufhaltsam ihren Weg nach vorne bahnen und dabei nichts als undurchdringliche Finsternis zurücklassen. Es passiert in dem rund 9-minütigen Track im Grunde gar nicht so viel und dennoch entfaltet das simple Instrumentalspiel eine eindringliche Atmosphäre, die selbst mit ihren zunächst unscheinbaren Details in ihren Bann zieht. Es sind die abwechslungsreichen Vocals, die knarzenden Bassläufe sowie die wenigen melodischen Facetten, mit denen PEST EMPIRE den Hörer tief in ihre Welt locken. Fast unmerklich bricht daher der Titeltrack an, dessen ebenfalls geflüsterter Auftakt jäh von wütenden Tremolos niedergeschmettert wird. Für kurze Zeit tobt dreckiger Black Metal, der die erdrückende Trägheit des Openers beinahe in Vergessenheit geraten lässt, bis sich erneut schleppender Doom Metal mit zerbrechlich wirkenden Sechssaitern die Vorherrschaft erkämpft und erst gegen Ende noch einmal kurz Platz für die anfängliche Raserei macht. Im nachfolgenden “Eat“ wird auf flottere Passagen erneut weitestgehend verzichtet, wobei der Song trotz aller Zähigkeit insgesamt drückender und kraftvoller daherkommt und den wohl abwechslungsreichsten Titel der EP darstellt. Als zusätzlicher Bonustrack wurde “Execute Them All“ auf den Rundling gepackt, ein Stück, das einige Zeit vor dem übrigen Material von “ODE TO CHAOS“ komponiert wurde, stilitisch jedoch in exakt die gleiche Kerbe schlägt und mit einer absolut morbiden Gesangleistung aufwartet.

Es ist definitiv positiv zu bewerten, dass PEST EMPIRE das neue Material ein wenig ausgedünnt und gestrafft haben. Entstand auf “PROPHET“ stellenweise noch der Eindruck, als wisse das Trio selbst nicht, was es mit gewissen Passagen eigentlich bezwecken wolle, wirkt “ODE TO CHAOS“ in seiner Gesamtheit geradliniger und nachvollziehbarer, wurde auf unnötige Elemente verzichtet und stattdessen eine klarerer Struktur geschaffen. Eine erfreuliche Weiterentwicklung, sodass schon jetzt mit Spannung zukünftige Taten der Truppe erwartet werden dürfen.

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