Purple Hill Witch – Purple Hill Witch

4. September 2014
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PurpleHillWitch_PurpleHillWitch_frontWer im vergangenen November einem der beiden Deutschlandkonzerte der finnischen Doom Metal Veteranen LORD VICAR in Würzburg oder Nürnberg im Rahmen ihrer von The Church Within Records präsentierten Europatour beiwohnte, wird sich möglicherweise noch an die Jungspunde von PURPLE HILL WITCH in ihren knallengen Röhrenjeans und speckigen Lederwesten erinnern, die dem Publikum mit ihrem doomig angehauchten Retro Rock im Stil der 70er kräftig einheizten und dabei eine ordentliche Prise Hippieflair versprühten. Auf ihrer EP “ALCHEMY“ aus dem letzten Jahr folgt in diesem Sommer nun das erste Full-Length Album der Norweger, das auf den schlichten Titel “PURPLE HILL WITCH“ getauft wurde.

Zugegeben, die dargebotenen Tracks sind rein objektiv gesehen weder sonderlich innovativ noch originell. Ohne erhöhten Wert auf einen eigenständigen Klang zu legen, orientieren sich PURPLE HILL WITCH auf ihrem ersten Langspieler an der alten Garde des Doom Metal, zu der neben BLACK SABBATH natürlich auch solche Gruppierungen wie PENTAGRAM oder WITCHFINDER GENERAL gehören, deren Einflüsse sich in den sieben Songs zuhauf wiederfinden. Dies trifft zweifelsohne ebenfalls auf zig andere Kapellen wie ORCHID, WITCHCRAFT oder KADAVAR zu, die im Zuge des derzeitigen 70s Revials dennoch grandiose Erfolge verbuchen können. Warum dann nicht auch PURPLE HILL WITCH?

Die Kompositionen der Herren aus Oslo unterscheiden sich allerdings in sofern von jenen der aufgeführten Bands, als das sie eine ganze Ecke uriger und weniger poppig daherkommen. Verantwortlich hierfür ist vor allem der warme und erdige Sound von “PURPLE HILL WITCH“, in dem der Sechssaiter kernige sowie wuchtige Riffs zum Besten gibt, die sich zwar zumeist eher geradlinig dahin schleppen, aber auch ihre flotten und verspielten Momente besitzen. Das Fehlen einer zweiten Gitarre wird dabei sehr geschickt mit den wummernden und effektunterlegten Läufen des Tieftöners ausgeglichen, sodass die Songs dennoch reichlich kraftvoll aus den Boxen schallen. Ein wenig träge ertönen hingegen die Vocals von Kristian Ingvaldsen, die nicht nur recht stark an Ozzy in jungen Jahren erinnern, sondern auch so klingen, als habe er während den Aufnahmen den ein oder anderen Joint genossen.

Zwar werden PURPLE HILL WITCH mit ihrem Debütalbum sicherlich niemanden mehr vom Hocker reißen können und dennoch besitzt die eigenwillige Melangé aus groovigem Riffing und wirren Leads samt ihrer vernebelten Kifferatmosphäre durchaus ihren Charme. Zudem lässt sich aus den Tracks das in sie gesteckte Herzblut deutlich heraushören. Wenn auch keine unbedingte Kaufempfehlung ausgesprochen werden kann, sollten Genrefans doch zumindest ein Ohr riskieren.

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