Sanguinary Trance – Wine, Song And Sacrifice

26. April 2019
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Ein weiteres Mal zeigt sich, dass es doch immer wieder vorkommt, dass in den stetig unüberschaubarer werdenden Massen neuer Veröffentlichungen, viele starke Platten von jungen Kapellen schlicht und ergreifend übersehen werden. Denn schon im letzten Jahr erschien mit “WINE, SONG AND SACRIFICE“ das als drei Tracks umfassende EP konzipierte Erstlingswerk von SANGUINARY TRANCE aus der österreichischen Hauptstadt und trotzdem war EVILIZED die Existenz der schwarz-metallischen Truppe bis vor wenigen Tagen unbekannt. Bereits vor sechs Jahren gegründet, lauerten SANGUINARY TRANCE zunächst einige Zeit in stiller Dunkelheit, um in aller Ruhe mit verschiedenen Stilistiken zu experimentieren und an ihren ersten Stücken zu feilen, die endlich im Juni des letzten Jahres vorgestellt wurde.

Ein theatralischer Auftakt aus hellen Percussions und hymnischen Sechssaitern führt zunächst langsam in die vielschichtigen Klangwelten von “WINE, SONG AND SACRIFICE“ ein, bevor sich der nahezu viertelstündige Titeltrack in ein heftiges Inferno verwandelt, in dem es vor disharmonischen Leads und messerscharfen Tremolos nur so wimmelt. Diese preschen sowohl hektisch-aggressiv, als auch passagenweise deutlich gezügelter und mit melodischen Akustikklängen angereichert aus den Boxen und erschaffen auf diese Weise düster-bedrohlichen Black Metal mit nordischer Note, der trotz eines dominanten Leitmotives recht abwechslungsreich gehalten ist. Einzig die energisch keifenden Vocals zeigen sich wenig variabel, fügen sich allerdings doch gerade deswegen hervorragend ins zuweilen chaotisch anmutenden Instrumentaltreiben ein. Dieses beherrscht auch die noch folgenden beiden Kompositionen, die zwar deutlich kürzer, aber nicht minder ungestüm ausfallen und den peitschenden Sturm des fiesen Openers erbarmungslos weiter wüten lassen. Von einigen wirkungsvoll platzierten Breaks unterbrochen und somit dynamisch aufgelockert, bleiben SANGUINARY TRANCE ansonsten dem hohen Tempo sowie dem verschachtelten Riffing treu. Dieses wird von der hallenden Produktion zwar durchaus differenziert umgesetzt, doch etwas mehr Druck hätte “WINE, SONG AND SACRIFICE“ durchaus vertragen können, wenngleich ein nicht unerheblicher Teil des urigen Charmes sicherlich dem wüsten Sound geschuldet ist.

SANGUINARY TRANCE liefern mit ihrem ersten Lebenszeichen ein kompromißloses Werk mit wunderbar puristischem Black Metal ab, der sich allem Zierrat verweigert und einzig und alleine die ungeschminkte Fratze des Todes offenbart. Es muss sich erst noch zeigen, ob die Truppe mit ihrem brachialen Konzept auch auf Albumlänge überzeugen wird, für den Anfang jedoch ist “WINE, SONG AND SACRIFICE“ durchaus amtlich.

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