Skeletal Remains – Condemned To Misery

24. Juli 2015
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SkeletalRemains_CondemnedToMisery_frontZu Beginn diesen Jahres konnten die Herrschaften von F.D.A. Rekotz mit frischen Platten von unter anderem OBSCURE INFINITY, CHAPEL OF DISEASE und DISCREATION schon einige erstklassige Veröffentlichungen auf den Markt wuchten, die sehnsüchtig von der Anhängerschaft erwartet wurden. Wer nun glaubt, dass das brandenburgische Label damit sein Pulver bereits verschossen hat, irrt gewaltig, wird dieser Tage mit dem zweite Langspieler von SKELETAL REMAINS doch noch einmal kräftig nachgelegt. Das auf “CONDEMNED TO MISERY“ getaufte Werk erscheint rund drei Jahre nach seinem Vorgänger und knüpft konsequent an diesen an, allerdings nicht ohne dabei ein paar kleinere Modifikationen mit sich zu bringen.

Im Gegensatz zu seinem Schaffen bei den Thrashern von FUELED BY FIRE huldigt Chris Monroy mit SKELETAL REMAINS voll und ganz dem Death Metal der alten Schule. Dabei haben es dem jungen Kalifornier offenbar besonders Kapellen wie DEATH, PESTILENCE oder GORGUTS angetan, orientiert dieser sich mit den acht Songs von “CONDEMNED TO MISERY“ doch erneut ziemlich stark an deren früheren Werken. Zwar mögen böse Zungen der Formation auf Grund dessen vorwerfen, nur eine schlichte Kopie ihrer Idole ohne einen eigenen Charakter zu sein, doch müssen selbst diese zugeben, dass es SKELETAL REMAINS auf großartige Art und Weise gelingt, dem Geist einer längst vergangenen Epoche authentisch und stilvoll neues Leben einzuhauchen.

Von Beginn an wirken spieltechnisch enorm anspruchsvollen Tracks wie “Obscured Velitation“ oder “Atrocious Calamity“ samt ihren komplex arrangierten Strukturen und vielfältigen Tempowechseln durchaus vertraut und inmitten der verschachtelten Saitenarbeit finden sich nicht selten Passagen, die für ein Déjà-Vu Erlebnis sorgen können. Vor allem die grandiosen Leads in “Euphoric Bloodfeast“ oder “Still Suffering“ sowie auch der treibenden Groove in “Ethereal Erosion“ könnten auch aus der Feder von Chuck Schuldiner stammen. Dieser direkte Vergleich darf dabei durchaus als Kompliment angesehen werden, wenngleich er SKELETAL REMAINS natürlich in gewisser Weise eine eigene Note abspricht. Von einer solchen ist auf dem Rundling leider wirklich nicht allzuviel zu hören, klingen doch nicht zuletzt auch die Vocals von Chris Monroy wie die eines jungen Martin van Drunen zu seinen besten Zeiten. Trotz all dieser offensichtlichen Parallelen ist “CONDEMNED TO MISERY“ dennoch ein ziemlich starkes Album geworden, das zwar nicht mit Eigenständigkeit glänzt, aber dafür mit seinem herausragendem handwerklichem Geschick und einem herrlich urigen Charme überzeugen kann.

Inwiefern haben sich SKELETAL REMAINS jedoch seit “BEYOND THE FLESH“ weiterentwickelt? Es sind letztendlich eher Details, die “CONDEMNED TO MISERY“ von seinem Vorgänger abheben. So wirken die Songs in ihrem Aufbau ein wenig pointierter sowie transparenter, wofür sich zweifelsohne auch der etwas differenziertere und weniger staubige Sound verantwortlich zeigt. Somit dürfte “CONDEMNED TO MISERY“ keinen Fan enttäuschen, sodass die Platte vor dem Kauf auch gar nicht erst angetestet werden muss.

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