The Howling Void – Nightfall

22. August 2014
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TheHowlingVoid_Nightfall_frontNur knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung von “THE WOMB BEYOND THE WORLD“ legt der aus San Antonio stammende Einzelgänger Ryan mit der Platte “NIGHTFALL“ das mittlerweile vierte Full-Length Werk seines Funeral Doom Metal Projektes THE HOWLING VOID vor. Eine beachtlichung Leistung, angesichts der Tatsache, dass nur wenige Monate zuvor bereits die zwei Tracks umfassende EP “RUNA“ das Licht der Welt erblickte und der aktuelle Langspieler dennoch eine mehr als 60-minütige Laufzeit vorweisen kann. An ausreichend Ideen scheint es dem Texaner somit nicht zu mangeln…wohl aber an deren entsprechender Umsetzung…

Zunächst fällt auf, dass sich innerhalb der kurzen Zeit die zwischen den beiden Alben liegt nur wenig am musikalischen Konzept von THE HOWLING VOID geändert hat, sodass sich die sechs auf “NIGHTFALL“ enthaltenen Songs, abgesehen von ihrem dezent kraftvolleren Sound, nur unwesentlich von jenen auf “THE WOMB BEYOND THE WORLD“ unterscheiden. Nach wie vor liegt der Fokus in den überlangen Kompositionen auf dem üppigen Einsatz dichter synthetischer Klangteppiche, die das zähe und schlichte Riffing zumeist deutlich in den Hintergrund drängen und zudem nur selten Platz für melodische Leads lassen. Dies hat zur Folge, dass Tracks wie “In Subterranean Temples“ oder “The Chaos Beyond The Stars“ zwar kurzeitig durchaus sehr atmosphärisch anmuten, jedoch nie wirklich Spannung oder Dynamik aufbauen können. Während der gesamten Dauer von “NIGHTFALL“ plätschert das Material zahnlos vor sich dahin und vergebens wartet der Hörer auf einen leidenschaftlichen Moment, in dem Schlagwerk und Saitenfraktion aus ihrem tristen Trott herausbrechen und für einen klanggewaltigen Klimax sorgen. Stattdessen erstickt Ryan jeden Anflug von Dramatik mit opulenten Synthesizerpassagen und beehrt die Platte schließlich noch den 12-minütigen Abschluss “Voidward“, der sich als reiner Ambientsong entpuppt und beharrlich das scheinbar immergleiche Motiv repetiert.

Im direkten Vergleich zu “THE WOMB BEYOND THE WORLD“ scheint der Anteil der Synthesizer auf “NIGHTFALL“ nochmals erheblich zugenommen zu haben, sodass das Material uninspiriert und vollkommen kitschig wirkt. Dabei ist es nicht so, dass die Songs keine gelungenen Ideen vorweisen können und so wissen einige Gitarrenspuren durchaus zu überzeugen und auch der zuweilen geflüsterte Gesang wird ansprechend integriert. Leider ist es auf Grund des völlig inflationären Gebrauchs von synthetischen Klängen allerdings keiner dieser Ideen gestattet, sich vollends zu entfalten, sodass es ratsam wäre THE HOWLING VOID zukünftig auch als reines Ambientprojekt fortzuführen und sich von den letzten Resten des ohnehin verschwinden gering gewordenen Anteils Funeral Doom Metal zu trennen.

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