Third Storm – The Grand Manifestation

30. Juli 2019
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Daniel Ekeroth ist nicht nur Autor von “Swedish Death Metal“ sowie ehemaliger Schreiber bei diversen Musikmagazinen, sondern ebenfalls Bassist bei verschiedenen todesmetallischen Formationen, von denen USURPRESS und INSISION wohl die bekanntesten sein dürften. Kürzlich ist der leidenschaftliche Elchtodexperte zudem der Reinkarnation von THIRD STORM beigetreten, ein gewagter Schritt, der nicht ganz nachvollzogen werden kann. Mehr als drei Jahrzehnte nach der Auflösung der damals nur zwei Jahre lang aktiven Kapelle, belebt Heval Bozarslan sein ehemaliges Projekt mit einer komplett neuen Besetzung wieder und erschafft mit “THE GRAND MANIFESTATION“ dessen Debütalbum, das von Dark Descent Records in die Läden gebracht wird und wohl auch dort verbleiben dürfte.

Das kunterbunte Artwork mit seinem infantilen Motiv warnt den potentiellen Käufer im Prinzip schon vor, sich der vor ihm liegenden Platte lieber nicht zu sehr zu nähern. Wird diese offenkundige Warnung allerdings misachtet und der Rundling findet tatsächlich seinen Weg in die heimische Stereoanlage, so gilt es eine rund 45-minütige Orgie inspirationsloser, stumpfer schwarzmetallischer Raserei zu überstehen, die bereits nach wenigen Tracks absolut ermüdend wirkt. Als sei der Aufnahmeknopf im Studio zu spät gedrückt worden, eröffnet “Prima Mobilae“ das Werk inmitten eines zahnlosen Riffgewitters völlig drucksloser Gitarren, die nur ein Tempo zu kennen scheinen und dieses bis zum bitteren Ende durchziehen. Nun, fast zumindest, den kurz vor Schluss, wird die Geschwindigkeit für einen kurzen Moment überraschend heruntergefahren, um die scheinbar richtige Basis für die nun ertönenden Gitarrenmelodien zu bilden, die jedoch so deplatziert und unpassend sind, dass sie die ganze Angelegenheit nur noch schlimmer machen. Hinzu kommt der furchtbar monotone Gesang, der mit seiner gehetzt wirkenden Art eine unangenehme Unruhe verbreitet, an die es sich nicht gewöhnen lässt. Es geht in “As The Stars Watched The Birth Of Eternity“ und “Gorakaathuar“ in ähnlicher Weise weiter und der geheime Wunsch dem grauenvollen Treiben endlich ein Ende zu bereiten, wächst mit jeder Sekunde. Zwar versuchen THIRD STORM nach den ersten beiden Blastattacken sogar ein wenig Variation in “THE GRAND MANIFESTATION“ zu bringen, doch scheitert dieser Versuch mit dem sich tröge dahin-ziehenden Downtempo von “The Third Thought From The Sun“ und den billig-kitschigen Synthesizern von “Sapiens Formulae“ kläglich. In ausnahmslos jedem der acht Kompositionen werden wahllos spannungsarme Riffs, denen es nicht ansatzweise gelingt, sich miteinander zu verbinden, lieblos aneinandergereiht, sodass nach Verklingen des letzten Taktes nichts ferner liegt, als der Wunsch sich das Album ein weiteres Mal anzuhören.

Es wäre wohl sicherlich die beste Entscheidung gewesen, THIRD STORM weiterhin der Vergessenheit zu überlassen, statt dieses traurige Werk zu veröffentlichen, mit dem sich keiner der beteiligten Musiker einen wirklichen Gefallen getan haben dürfte. Auf einen Nachfolger von “THE GRAND MANIFESTATION“ kann in jedem Fall voll und ganz verzichtet werden.

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