Usurpress – The Regal Tribe

30. Mai 2017
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USURPRESS konnten sich hierzulande noch nicht wirklich einen Namen machen, obwohl sich in den Reihen der Truppe aus Uppsala mit Daniel Ekeroth nicht nur der ehemalige Bassist von INSISION, sondern gleichzeitig auch der Verfasser von “Swedish Death Metal“ tummelt. Dies alleine ist zwar noch kein Garant für hochwertigen Output, doch haben die restlichen drei Mitglieder von USURPRESS ebenfalls umfangreiche Vorgeschichten in der todesmetallischen Szene, sodass die Band mit “THE REGAL TRIBE“ schon den dritten starken Langspieler vorlegen kann, für den nach dem Weggang von Doomentia Records ein neuer Vertrag bei Agonia Records unterschrieben wurde. Es handelt sich entsprechend um durchaus erfahrene Musiker, die ihr Handwerk verstehen und nicht dem momentanen Trend folgen, auf Biegen und Brechen nach DISMEMBER zu klingen.

Es wird bei USURPRESS natürlich nicht vollständig auf Elemente der alten Schule verzichtet und so klingen doch oft genug rumpelnde Riffs durch, die an die frühen Glanztaten der Pioniere des Elchtodes erinnern. Insgesamt jedoch ist der Anteil an derbem Crust, düsterem Doom und verspieltem Progressive Metal fast überwiegend, sodass “THE REGAL TRIBE“ ein sehr abwechslungsreiches Werk mit vielen unterschiedlichen Facetten darstellt. Dass die Platte dennoch aus einem Guss klingt, liegt nicht nur an den weich ineinander fließenden Übergängen der einzelnen Songs, sondern in erster Linie daran, dass die Skandinavier auf gesamter Albumlänge mit den einzelnen musikalischen Aspekten experimentieren und in nahezu jedem der zehn Titel miteinander vereinen, sodass “Beneath The Starless Skies“ von einem unheilvollen Downtempo eingeleitet wird, in knarzenden Todesblei mit röchelnden Vocals übergeht, um plötzlich von verspielten Melodien unterbrochen zu werden. Dabei greifen USURPRESS völlig ungehemmt auch auf schwermütigen Klargesang in “Throwing The Gift Away“ oder unverzerrte Gitarren in “On A Bed Of Straw“ zurück und liefern mit dem kurzen “The Halls Of Extinction“ ein ambientartiges Instrumentalstück mit sehr eigenwilliger aber intersannter Atmosphäre ab. Trotzdem lassen die meist kurz und geradlinig gehaltenen Tracks nie an heftiger Brachialität vermissen, packen Daniel Ekeroth und seine Mitstreiter den groben Knüppel doch regelmäßig aus, um zwischen filigranen Melodien und düsterem Downtempo zu zeigen, wo ihre Wurzeln liegen,

Insofern hält “THE REGAL TRIBE“ in gewisser Weise schon durch und durch schwedischer Death Metal bereit und dennoch grenzen sich USURPRESS durch ihre Offenheit gegenüber genrefremden Elementen und deren gelungenem Einbau ganz klar von der überwiegenden Mehrheit der Kollegen ab. Es zeigt sich, dass es durchaus möglich ist, sich auf alte Werte zu berufen und trotzdem neue Wege zu gehen.

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