Craving For Chaos – Arising Disorder

29. August 2013
By

CravingForChaos_Arising_Disorder_frontAls wirklich frisch kann die hier vorliegende Veröffentlichung „ARISING DISORDER“ nicht bezeichnet werden, erschien dieses erste Output der in 2009 gegründeten Formation CRAVING FOR CHAOS doch bereits im letzten Sommer und findet leider erst dieser Tage seinen Weg auf den Rezensionstisch. Aufgemacht als schmuckes Digipak kann sich die sieben Songs umfassende EP der fünf Damen und Herren aus München durchaus sehen lassen und präsentiert eine knappe halbe Stunde lang…

…nunja, was genau wird auf der Platte eigentlich musikalisch dargeboten. CRAVING FOR CHAOS selbst beschreiben ihren Stil als progressiv angehauchten Melodic Death Metal. So weit, so gut. Allerdings kann dieser Aussage nach einigen Hördurchläufen nur bedingt zugestimmt werden, finden sich doch noch reichlich weitere Einflüsse, die die angepriesenen Elemente streckenweise deutlich in den Hintergrund drängen. So halten Stücke wie etwa „Arising Disorder“ oder „Medium“ griffige und drückende Gitarren in bester Death Metal Manier bereit, die mit melodischen und nett arrangierten Leads gewürzt werden und – mal abgesehen vom recht undifferenzierten und reichlich unausgewogenen Sound – durchaus zu gefallen wissen. Im Gegensatz hierzu wirken „Forging The Gears Of War“ oder speziell das abschließende „Neurotic“ wie wenig inspirierte Ansammlungen verschiedenster Ideen, die mit zahlreichen Breakdows und Staccatoriffing vielmehr an Deathcore als an melodischen Todesblei erinnern. Unterstrichen wird dies zudem durch den auf Dauer extrem eintönigen Growlgesang, der über die gesamte Spielzeit so gut wie keinerlei Variation zeigt und somit wenig Akzente setzen kann. Auch der zuweilen eingestreute weibliche Klargesang, der als Kontrastprogramm erdacht wurde, wirkt sich nicht wirklich sonderlich positiver auf die Songausgestaltung aus, nervt die jammernde Stimmlage der Dame doch weit mehr, als dass sie zur Auflockerung beitragen kann.

Wo genau CRAVING FOR CHAOS die beschriebenen progressiven Motive auf ihrer EP letztendlich versteckt haben, will sich letztendlich nicht so ganz erschließen. Einzig vermehrte Taktwechsel oder der kurze Ausflug in jazzige Gefilde, samt Blechbläser in Unleashed machen „ARISING DISORDER“ keineswegs zu einem progressiven Werk. Stattdessen verleiten die wenig markanten und eigenständigen Strukturen dazu, die Platte allzuschnell unter „ferner liefen“ abzulegen.

Sicherlich kann auf „ARISING DISORDER“ einiges Potential erkannt werden und die Saitenfraktion zeigt mit schönen Melodien und oder flotten Bassläufen, dass die Instrumente durchaus beherrscht. Nur verpassen CRAVING FOR CHAOS es, ihr Talent richtig umzusetzen und bieten daher mit ihrem Debüt nur einen halbgaren Einstand.

Homepage

Tags: , , , , ,

Comments are closed.