Death Courier – Necrotic Verses

1. November 2020
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In der vorletzten Ausgabe unserer monatlichen Rubrik Free-Vilized in diesem Jahr, widmen wir uns mit DEATH COURIER einem wahren Urgestein des griechischen Death Metals. Ihr habt diesen Namen noch nie gehört? Nun, hierfür muss sich glücklicherweise niemand schämen, denn wenngleich ihre Gründung mehr als drei Jahrzehnte zurück liegt, handelt es sich bei „NECROTIC VERSES“ um den erst dritten Langspieler der Kapelle. Dies hängt in erster Linie mit dem tragischen Tod ihres Gitarristen zusammen, der zur Auflösung von DEATH COURIER kurz nach deren Debütalbum führte. Erst mehr als anderthalb Dekaden später entschied sich Billy Soulas dazu, die Band mit neuer Besetzung fortzuführen, wobei diese Reinkarnation ebenfalls nicht mit übermässiger Produktivität glänzt.

Dies muss allerdings nach einer solch langen Abstinenz auch gar nicht mehr das erklärte Ziel von DEATH COURIER sein, zumal mit „NECROTIC VERSES“ ein überraschend starkes Werk vorgelegt wurde, mit dem in dieser Form wohl niemand mehr gerechnet hätte. Zwar hält die im Juni diesen Jahres bei Transcending Obscurity Records erschienene Platte beim besten Willen keine todesmetallischen Offenbarungen bereit, doch laden die zehn Tracks des Albums auf eine gut halbstündige Reise quer durch die mannigfaltigen Facetten des Genres ein, die sowohl durch Schwedens finstere Wälder, als auch an die sonnigen Strände von Florida führt, dabei von Jahr zu Jahr springt und auf diese Weise einen derben Groove der alten Tage mit der technischen Versiertheit der Modernen vereint. Interessanterweise klingt die Platte trotz all dieser unterschiedlichen Elemente wie aus einem Guss und weitestgehend eigenständig, finden sich doch erfreulich wenige Zitate in den Songs. Natürlich steht Originaltität weniger im Fokus von DEATH COURIER, als vielmehr Authentizität und eine bis zum Schluss morbide Stimmung, die sich vor jener einschlägiger Klassiker nicht verstecken muss.

Sicherlich sind in diesem Jahr einige deutlich bessere Alben erschienen und doch lohnt es sich, das Album der drei Südländer in einer ruhigen Minuten anzutesten, klingen DEATH COURIER trotz ihrer weit zurückreichenden Historie keineswegs verstaubt, sondern angenehm frisch und voller Tatendrang. Nichtzuletzt auf Grund des wunderbar urigen Artworks von Misanthropic Art gibt es für Fans der alten Schule eigentlich keinen Weg an „NECROTIC VERSES“ vorbei.

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