Decapitated Christ – Arcane Impurity Ceremonies

14. August 2014
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DecapitatedChrist _ArcaneImpurityCeremonies_frontIn den vergangenen Jahren hat sich das in Brandenburg ansässige Plattenlabel F.D.A. Rekotz auf Grund seiner exzellenten Auswahl an sowohl nationalen als auch internationaler Bands zu einem wahren Garant für qualitativ hochwertigen Death Metal der alten Schule entwickelt, sodass jedes neue Release allseits mit Spannung erwartet wird. Eben dies gilt auch für die katalanische Formation DECAPITATED CHRIST, die seit mittlerweile einer Dekade ihr Unwesen in Barcelona treibt und nun für ihr viertes Full-Length Werk “ARCANE IMPURITY CEREMONIES“ erstmals einen Vetrag mit dem deutschen Label unterzeichnet hat.

Ein zünftiges schwarz-weiß Artwork mit etlichen häßlichen Fratzen und allerlei okkulter Symbolik stimmt zunächst gemeinsam mit den unheilvollen Klängen des instrumentalen Openers “And The Carnage Begins“ auf die bevorstehende knapp 40-minütige Prügelorgie des spanischen Quintetts ein, die denn auch sofort mit einem wütenden Sperrfeuer der Doublebass und räudigen Riffattacken eröffnet wird. Gehüllt in ein rohes sowie kraftvolles Soundgewand gehen DECAPITATED CHRIST recht ungestüm an ihr Werk und präsentieren düsteren Todesblei, der zumeist rasant und brachial voran prescht, in Tracks wie “Human-Eating Herd Of The Damned“ oder “Ancestral Rites Evoking Primigenium Horros“ allerdings auch schonmal in ein alles niederwalzendes Mid-Tempo verfällt. Die Truppe verliert sich dabei nie in unkontrollierter Raserei und zeigt sich stets bemüht, ihre neun Kompositionen mit einem kernigen und eingängigen Riffing auszustatten, in dem auch melodische Leads ihren Platz finden.

Während die meisten ihrer Labelkollegen sich stilistisch an der schwedischen Szene der frühen 90er Jahre orientieren, greifen DECAPITATED CHRIST auf völlig andere Inspirationsquellen zurück. Abseits einiger Einflüsse von Kapellen wie MORBID ANGEL oder POSSESSED – die auch für die düstere Lyrik, in der Satan, Tod und Verdammnis glorifiziert werden, verantwortlich gemacht werden können – scheint vor allem die britische Kriegsmaschine BOLT THROWER enormen Eindruck auf die südländischen Herren gemacht zu haben. Besonders deutlich wird dies mit dem Song “When War Brings Glory (Cenotaph 666)“, der sich nicht nur am Hauptmotiv von Songs wie “Cenotaph“, “Powder Burns“ oder “The Killchain“ bedient, sondern auch textlich auf zahlreiche Titel der Gruppe um Karl Willets anspielt. Kann dieser Track noch als gelungene Huldigung an BOLT THROWER angesehen werden, entpuppt sich “ARCANE IMPURITY CEREMONIES“ an anderer Stelle mit “Those Who Walk Slowly“ oder “Sabbath Of The Blind“ als fast schon dreistes Plagiat an den Briten, wurden manche Riffs doch scheinbar fast 1:1 übernommen. Leider erweist sich der Stil von DECAPITATED CHRIST somit über weite Strecke als kaum eigenständig und schmälert den Hörgenuss von “ARCANE IMPURITY CEREMONIES“ daher ein wenig.

Alles in allem legen die Spanier eine durchaus ordentliche Platte mit einem ansprechenden Gesamtkonzept vor, der lediglich die stellenweise mangelnde Kreativität zum Verhängnis wird. Angetestet werden sollte “ARCANE IMPURITY CEREMONIES“ dennoch, wenn auch dem Hörer sicherlich keine neuen Offenbarungen mehr zuteil werden.

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