Djevelkult – Drep Alle Gude

20. Oktober 2022
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Obwohl sie schon seit mehr als einem vollen Jahrzehnt ihr Unwesen in der norwegischen Szene treiben und es sich bei dem kürzlich via Soulseller Records veröffentlichten „DREP ALLE GUDE“ bereits um ihren dritten Langspieler handelt, hält sich die Popularität von DJEVELKULT bisher eher in Grenzen. Es handelt sich bei der vierköpfigen Truppe allerdings mitnichten um einen schändlich übersehenen Geheimtipp aus dem tiefsten Untergrund, sondern um eine Kapelle, die sich noch etwas mehr ins Zeug wird legen müssen, um aus der gewaltigen Masse skandinavischer Projekte herauszustechen.

Dabei kann das sehr stimmunsvolle Artwork aus der Feder von Misanthropic-Art zunächst perfekt auf sich aufmerksam machen, was den mit Corpsepaint beschmierten Nordmännern, die sich stilecht schwer mit Nieten und Ketten behangen in einer dunklen Höhle präsentieren, im weiteren Kontext des Albums nicht mehr ganz so einfach fällt. Als mindestens ebenso klassisch, wie ihr archaisches Auftreten, darf ihr musikalischer Output bezeichnet werden, der sich als roher Black Metal ganz im Sinne der zweiten Welle versteht. Dies ist zunächst keinesfalls negativ zu bewerten, jedoch scheinen DJEVELKULT in diesem hinsichtlich Innovation ohnehin eher begrenzten Subgenre der Meinung zu sein, sich nicht sonderlich um einen eigenständigen Sound bemühen zu müssen. Dies hat zur Folge, dass bereits der eröffnende Titeltrack klingt, als sei damals nur vergessen worden, ihn auf „DESERT NORTHERN HELL“ zu packen. Lediglich die etwas kraftlosen Vocals sowie das sehr künstlich klingende Schlagzeug lassen recht schnell erkennen, dass es sich doch nicht um TSJUDER handelt. In der nachfolgenden halbe Stunde gelingt es DJEVELKULT nur sehr bedingt, diesen mauen ersten Eindruck zu beheben, bleibt sich das Songwriting in „Dødbringer“ oder „The Life Destroyer“ weitestgehend treu und setzt auf rasendes Geprügel mit messerscharfen Tremoloriffs. Immerhin ist sich die aus Gjøvik stammende Truppe darüber klar, dass es nicht gerade zielführend ist, dauerhaft nur im schwindeleregenden Uptempo dahinzurasen, wurden mit „I kuldens vold“ und „Fordømmelse“ zwei etwas längere Tracks komponiert, die mit zahlreichen melodischen Elementen und sehr dominanten, weichen Bassläufen eine eher epische Richtung einschlagen und hiermit durchaus eine finstere Atmosphäre erzeugen können, wenngleich natürlich auch diese zwei Songs an den schon zuvor genannten Unzulänglichkeiten von „DREP ALLE GUDE“ kranken und daher nicht einschränkungslos begeistern können.

Ein paar gute Ansätze können „DREP ALLE GUDE“ keinesfalls abgesprochen werden, jedoch gelingt es DJEVELKULT schlichtweg nicht, diese ansprechend genug umzusetzen oder einen eigenen Sound herauszuarbeiten. Somit klingt die rund 35-minütige Platte letztendlich nach verworfener B-Ware von URGEHAL oder den schon genannten TSJUDER mit mieser Produktion. Eine wirkliche Empfehlung zum Antesten kann daher an dieser Stelle leider nicht ausgesprochen werden.

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