Empire Of The Moon – Πανσέληνο

14. August 2018
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Wenngleich er nie wirklich die gleiche Relevanz erreichen konnte, wie das finsteren Schaffen der Kollegen aus dem hohen Norden, blickt der griechische Black Metal durchaus auf eine lange Tradition zurück, die bis hin zu Kapelle wie VARATHRON, ROTTING CHRIST oder ZEMIAL reicht, die zweifelsohne einige Klassiker des Genres kreiert haben. Es sollte natürlich nicht allen hellenischen Truppen gelingen, einen ähnlichen Kultstatus zu erlangen und so gingen nicht wenige Bands trotz starker Veröffentlichungen in der immer unübersichtlicher werdenden Szene schlichtweg unter und während etwa NOCTERNITY bis heute eher ein Geheimtipp für Kenner geblieben sind, sollte es bei MACABRE OMEN fast zwei Jahrzehnte dauern, bis sich der Erfolg mit dem Zweitwerk einstellte.

Für eine fast ebenso lange Zeit verabschiedeten sich EMPIRE OF THE MOON aus Athen, nachdem sie gegen Ende der 1990er Jahre mit einem lediglich zwei Kompositionen umfassendes Demotape debütierten. Erst vor vier Jahren meldete sich das Trio plötzlich mit einem Langspieler namens “Πανσέληνος“ zurück. Wäre dieser gleich nach dem Erstlingswerk erschienen, wäre er zweifelsohne zu einem weiteren kleinen Juwel des hellenischen Black Metal geworden, doch auf Grund der viel zu langen Pause blieb “Πανσέληνος“ in der Masse der Veröffentlichungen weitestgehend unbeachtet. Dabei erschaffen EMPIRE OF THE MOON auf ihrem Rundling grandiose Klangkulissen, die Liebhabern der genannten Formationen fast schon Freudentränen in die Augen treiben sollten.

Auf eine orchestrales Einleitung, erfüllt von viel Pathos und Dramatik, folgt mit “Mastery Of Blood“ ein nicht weniger stimmungsvoller Song im vorwiegend getragenen Midtempo, der ebenfalls reichlich Gebrauch von voluminösen Synthesizern macht, diese allerdings wohl dossiert einsetzt und zusammen mit melodischen Leads zu einem dichten Klangteppich verschmelzen lässt. Trotz einiger flotterer Passagen mit kraftvoll polternden Drums sowie harschem Riffing, drosseln EMPIRE OF THE MOON auch in den nachfolgenden Tracks die Geschwindigkeit stets wieder, um sich mit Vorliebe in eine mystische Aura zu hüllen, anstatt sich allzu ausgiebig in rasendem Black Metal zu ergehen. Ein intelligentes Konzept, das auf gesamter Albumlänge bestens aufgeht und als sei das in seiner Intensität erdrückende instrumentale Geflecht aus synthetischen Sounds und meditativen Melodien der Gitarren nicht ohne schon atmosphärisch genug, streut “Ouroboros“ neben seinen giftig keifenden Schreien mit tiefer Stimme gesprochene Zeilen ein, die sich gleich dunklen Beschwörungen entfalten und in ähnlicher Art etwa von ACHERONTAS bekannt sind. Auf diese Weise werden Titel wie das viertelstündige “The Nine Skulls Of Kali“ zu epischen Hymnen voll erhabenen als auch abwechslungsreichen Songwritings.

Leider erscheint “Πανσέληνος“ einige Jahre zu spät, um seine zweifellos verdienten Lorbeeren zu ernten, konnte die Platte aus der großen Masse an Veröffentlichungen mit okkulter Thematik nicht herausstechen, wenngleich dies womöglich an mangelnder Promotion seitens des kleinen Labels gelegen haben mag. In jedem Fall sind EMPIRE OF THE MOON für alle Anhänger griechischen Black Metals absolut zu empfehlen und eigentlich kann “Πανσέληνος“ von diesen fast blind gekauft werden, doch sollte Interesse bestehen, vorher einmal in die Platte reinzuhören, so kann dies auf der Bandcampseite der Band getan werden, auf der die sechs Songs zudem sogar noch kostenlos heruntergeladen werden könne.

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