Fjoergyn – Monument Ende

3. September 2013
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Fjoergyn_MonumentEnde_frontKnapp acht Jahre ist es nun her, dass die thüringische Formation FJOERGYN mit der Platte „ERNTE IM HERBST „ihr erstes Full-Length Werk veröffentlichte, dessen avantgardistische Kompositionen weithin auf großen Zuspruch in der Szene stießen und so den Weg für die weitere Karriere des Quartetts ebneten. Es folgten in relativ kurzen Zeitabständen die Alben „SADE ET MASOCH“ und „JAHRESZEITEN“, bevor es schließlich etwas stiller um die Truppe wurde, die sich eine gut vierjährige kreative Pause gönnte und erst in diesem Frühjahr mit dem nunmehr vierten Langspieler „MONUMENT ENDE“ wieder zurück meldete.

Bereits das Artwork des aktuellen Outputs lässt eine stilistische Weiterentwicklung FJOERGYNs vermuten. Während sich die ersten drei Werke optisch noch in einem strahlenden Weiß präsentierten, wurde „MONUMENT ENDE“ in ein düsteres Schwarz gehüllt, um der lyrischen Verarbeitung von Verderben und Weltuntergang gerecht zu werden. Die Thematik wird dabei in Stücken wie „Thanatos“ oder „Der Monolg Des Antichristen“ mit beklemmenden und zum Teil sehr bissigen Texten geschickt aufgearbeitet und beweist bitteren Tiefgang.

Die musikalische Umsetzung fällt hingegen durchaus sehr facettenreich aus und bedient sich, der meist schwermütigen Lyrik zum Trotz, der unterschiedlichsten Elemente. Abseits der schleppenden und kantigen Schwarzstahlriffs, wie sie in „Betonlethargie“ oder „S.I.N.“ dominieren und eine herrlich morbide Atmosphäre erschaffen, greifen FJOERGYN auf viele auflockernde Arrangements zurück. So mischen sich zuweilen helle Akkustikgitarren oder sanfte Streicher in das pechschwarze Geschehen, die für kurze Momente der Ruhe sorgen, die Stücke aber auch sehr dynamisch wirken lassen. Insgesamt wirken die Kompositionen gut durchdacht, halten Spannungsbögen bereit und spielen gekonnt mit den verschiedenen Einflüssen, die trotz einiger Kontraste gekonnt zu einem homogenem Sound aus einem Guss miteinander verwoben werden.

Leider hat es zuweilen jedoch den Anschein, als haben FJOERGYN mit eben dieser abwechslungsreichen Songausgestaltung das eigentliche Konzept von „MONUMENT ENDE“ in gewisser Hinsicht verfehlt. Während in etwa „Antimensch“ Gift, Pest und Krankheit auf den Parasiten Mensch losgelassen werden, wirken der verträumte Keyboardeinklang und die fast schon lieblichen Melodiebögen, die sich zusammen mit Klargesang in das Riffing mischen reichlich fehl am Platz. Statt das besungene Elend und Chaos mit klirrendem Black Metal entsprechend in Szene zu setzen, fällt das dargebotene Ergebnis etwas zu brav aus.

Sicher, diese Wahrnehmung mag möglicherweise auch reine Intepretationssache sein und wird von Hörer zu Hörer anders ausfallen. In jedem Fall ist „MONUMENT ENDE“ dennoch ein gelungenes Album, das vor allem durch seine Vielschichtigkeit besticht und mit dem sich FJOERGYN nach ihrer Auszeit wieder frisch und erstarkt zurückmelden können.

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