Hellige – Demo
Ein durch und durch zahnloser Winter ist in den vergangenen Wochen ohne sonderlich erwähnenswerte Schneemengen oder wirklich frostige Nächten vorübergezogen und dieser Tage hält bereits der Frühling mit milden Temperaturen und reichlich Sonnenschein seinen Einzug in unsere Gefilde. Doch zumindest musikalisch soll es in unserer monatlichen Rubrik FREE-VILIZED noch ein letztes Mal eisig und düster werden. Verantwortlich hierfür zeigt sich das argentinische Duo HELLIGE, das zwar auf seiner Internetpräsenz nur wenig über sich preisgibt, dafür allerdings sein schlicht als “DEMO“ betiteltes Werk aus dem Jahr 2012 zum kostenlosen Download anbietet.
HELLIGE zelebrieren auf ihrer dritten Demoveröffentlichung rohen und hasserfüllten Schwarzstahl, der kaum bösartiger und räudiger klingen könnte. Der Grund hierfür liegt allerdings nicht alleine im dreckigen Sound der vier Songs. Dieser wurde zwar reichlich holprig und dünn gehalten, kommt aber dennoch ausreichend transparent daher und wirkt somit durchdacht, sodass “DEMO“ trotz aller Rohheit weit vom typischen Garagensound entfernt ist. Statt sich in wilder Raserei zu verlieren, verzichtet die südamerikanische Formation in Tracks wie “The Rotten Waste“ oder “The Philospher’s Crown“ auf den übermässigen Einsatz treibender Passagen, in denen klirrende Riffs und ein tosenden Schlagzeug sich zu purer Aggression vermengen und bedienen sich vielmehr beklemmender Downtempoarrangements, die sich zäh und fies aus den Boxen quälen und dabei eine herrlich morbide Atmosphäre erzeugen.
Obwohl HELLIGE somit ursprünglichen und primitiven Black Metal erschaffen, wie ihn etwa auch HORNS aus Chile verkörpern, erweisen sich die einzelnen Songs in gewisser Weise dennoch als experimentell, liegt doch der Fokus von “DEMO“ doch eindeutig auf den doomigen Elementen, die nicht selten an das Material von NORTT erinnern. Wer sich nach dem Lesen dieser Zeilen nun ein eigenes Bild von HELLIGE machen möchte, kann dies tun, indem er den untenstehenden Links folgt…