I Shalt Become – Poison

13. Mai 2010
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Unser Planet unterliegt dem stetigen Fortschritt, den altbekannten Gesetzen des beständigen Wandels. Schon Darwin erkannte die Folgen dieser Beständigkeit, welche darauf abzielt Verbesserungen zu erreichen, aber sich auch ab und an in einer Sackgasse verläuft.

Bei I SHALT BECOME zeichnete sich das evolutionäre Fortschreiten des musikalischen Schaffens schon spätestens auf der letzten Veröffentlichung “THE PENDLE WITCH TRAILS“ ab. Man bewegte sich fort vom depressiv angehauchten, atmosphärischen Schwarzstahl und suchte Halt in den unendlichen Weiten ambienter Klänge, vermengt mit einem rudimentären Überbleibsel alter Tage.

“POISON“, das fünfte Album des amerikanischen Ein-Mann-Projektes, beschreitet liniengetreu den darwinschen Weg. Die zehn neuen, in einander übergreifenden Stücke, welche sich über eine Spielzeit von gut 55 Minuten erstrecken, sind nunmehr beinahe komplett in den Bereich Ambient einzuordnen.

Getragen von ausufernden aber nie zu bombastischen Streicher-Ensembles, dezenten Gitarrenarrangments und oftmals percussivem Schlagwerk schwebt der Hörer durch das an Filmmusik erinnernde Werk, vorbei an verstörenden Bildnissen, gejagt von gepressten Stimmen, hinein in eine andere, düstere Welt.

“POISON“ ist der Inbegriff einer Wanderung ins Innerste und somit keineswegs leichte Kost. Ein wenig mehr tempoorientierte Varianz hätte dem Werk gut getan, aber auch so versprühen I SHALT BECOME anno 2010 wirkungsvoll ihr todbringendes Serum.

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