Kriegszittern – Frostbite

5. Februar 2016
By

Kriegszittern_Frostbite_frontNein, bei “FROSTBITE“ handelt es sich nicht um den Output einer grimmigen Schwarzstahltruppe aus dem hohen Norden, die krampfhaft versucht den ganz frühen Werken von IMMORTAL nachzueifern. Stattdessen stammt die für die drei Tracks umfassende Demoveröffentlichung verantwortliche Horde namens KRIEGSZITTERN aus Mühlheim im Ruhrpott und hat mit norwegischem Black Metal rein gar nichts am Hut. Vielmehr wandeln die Recken auf den Pfaden der ersten Alben von BOLT THROWER und vermengen rumpeligen Death Metal mit dezenten Einflüssen aus Grindcore und Punk.

Es scheppert und knarzt gewaltig, wenn KRIEGSZITTERN ihre mächtig walzenden Riffsalven in derben Hassbatzen wie “Yellow Cross“ oder “Primitive Instinct“ entfesseln, denen eine ordentliche Portion rotzigen Crusts nicht abgesprochen werden kann. Wirkt das urige Material auf Grund des rohen und ungeschliffenen Sounds zunächst eher etwas dilettantisch, wird rasch klar, dass die Songs doch weit mehr zu bieten haben. Nicht nur, dass diese auf subtile Weise von ruppigen Leads und wummernden Bassläufen durchzogen werden, es sind zahlreiche Breaks und geschickt platzierte Tempowechsel in ein morbides Downtempo oder plötzliche Ausbrüche chaotischer Raserei, die “FROSTBITE“ enorm dynamisch machen und eine nachvollziehbare Struktur verleihen. Von ihrem militanten Charakter, dem die krude Produktion perfekt zu Gesicht steht, büßen die kautzigen Tracks dennoch absolut nichts ein.

Somit grenzen sich KRIEGSZITTERN mit ihrem Schaffen von den meisten ihrer deutschen Kollegen ab, die den Veteranen des melodischen Schwedentods oder technischen U.S. Death Metals nacheifern. Dies sorgt durchaus für ein wenig frischen Wind, wird auf “FROSTBITE“ die ungeschminkte und häßliche Fratze der alten Schule offenbart, mit der weder filigrane Soli, noch ein anspruchsvolles Riffing harmonieren. Da die Truppe die komplette Demoveröffentlichung auf ihrer Internetpräsenz zum kostenfreien Download anbietet, ist diese FREE-VILIZED Platte des Monats.

Downloadlink

Comments are closed.