Mental Torment – On The Verge…

17. Januar 2014
By

MentalTorment_OnTheVerge..._frontEs sollten vier eisige Winter ins Land ziehen, bis das ukrainische Gespann MENTAL TORMENT nach einer ersten Promoveröffentlichung mit der hier vorliegenden Platte “ON THE VERGE…“ endlich ein vollwertiges Debütalbum vorlegen konnte, auf dem sich dennoch lediglich fünf neue Songs finden, die nicht bereits zuvor auf dem 2009er Output präsentiert wurden. Ob dieser Umstand mit dem regen Besetzungswechsel der Truppe aus Kyyiv zusammenhängt ist unklar. Fakt ist jedoch, dass nach einer solch langen Schaffenszeit ein wenig mehr neues Material wünschenswert gewesen wäre. Doch geht Qualität ja bekanntermaßen stets über Quantität und so soll an dieser Stelle nicht zu voreilige geurteilt werden.

Nachdem das russische Label Solitude Productions in der jüngeren Vergangenheit fast ausschließlich mit eher durchwachsenen Veröffentlichungen auf sich aufmerksam machte und echte Highlights, wie sie etwa SHATTERED HOPE oder OPHIS mit ihren letzten Werken ablieferten, vermissen lassen, bleibt zumindest die Hoffnung bestehen, dass eine junge und dynamische Kapelle wie MENTAL TORMENT für ein wenig frischen Wind sorgen kann.

Zumindest hinsichtlich ihrer stilistischen Ausrichtung gelingt es dem osteuropäischen Septett allerdings nicht, sich von ihren zahlreichen Labelkollegen abzusetzen, erweist sich “ON THE VERGE…“ doch als recht traditionell gehaltenes Doom/Death Metal Werk, mit leichten Ausflügen in Funeral Doom Gefilde. In zumeist schleppendem Tempo ackern sich MENTAL TORMENT durch den knapp 50-minütige Langspieler und bieten dabei eher gewohnte Kost. Kraftvolle Riffkonstrukte und ein dynamisches Schlagwerk, dem eine wohl dosierte Balance zwischen dezenter Untermalung und dominanteren Passagen mit fast schon flotten Doublebaseeinsätzen gelingt, bilden ein an sich recht solides Fundament, auf dem sich heisere Growls und verspielte Leadgitarren duellieren. Die melodischen Arrangements sind dabei in sich stimmig und bilden zusammen mit den kellertiefen Vocals einen ansprechenden Kontrast. Leider hat “ON THE VERGE…“ insgesamt nicht wirklich mehr zu bieten und so verfolgen sämtliche Tracks einen ähnlichen Aufbau, mit den immer wieder selben Motiven. Zu gleichförmig, vorhersehbar und auch brav agieren MENTAL TORMENT, ohne die Spannung an den richtigen Stellen durch geschickte Akzente erhalten zu können, sodass “ON THE VERGE…“ mit der Zeit mehr und mehr an Reiz einbüßt.

Es fehlt MENTAL TORMENT leider an den nötigen Ideen, um ein Full-Length Werk mit ausreichend Facetten und Spannungsbögen zu kreieren, das den Hörer auch auf Dauer fesseln können. So ist “ON THE VERGE…“ zwar kein wirklich enttäuschender Einstand, da die einzelnen Stücke stellenweise durchaus zu gefallen wissen, doch sollte die Truppe dringend an mehr Variation und eigenen Charakter in ihre Kompositionen einbringen.

Homepage

Tags: , , , ,

Comments are closed.