Pandemonium – Misanthropy

15. Februar 2013
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Pandemonium_Misanthropy_frontDie aus Łódź stammende Formation PANDEMONIUM ist nun seit 1990 ein fester Bestandteil der polnischen Extrem Metal Szene, wenngleich sich die Herren um Fonter “Paul“ Mitte der 90er Jahre spontan dazu entschlossen, fortan unter dem Banner DOMAIN zu musizieren und so während einer knappen Dekade auch sehr produktiv drei Full-Length Werke aufnahmen, bis das Quartett in 2004 ihren bis dato fünften Langspieler “THE ZONEI“ erneut als PANDEMONIUM veröffentlichte und diesem ursprünglichen Namen seither auch treu geblieben ist. Die vorliegende Platte “MISANTHROPY“ stellt das aktuellste Werk der Truppe dar und wurde im vergangenen Jahr via Pagan Records auf den Markt gewuchtete.

Der Stil der acht auf dem Album dargebotenen Songs wird von PANDEMONIUM selbst als ‚Satanic Dark Metal‘ bezeichnet, wenngleich die (zugegebenermaßen etwas weniger klangvolle) Umschreibung Black/Death Metal das Geschehen auf “MISANTHROPY“ ebenso genau auf den Punkt bringt. Die zentralen Aspekte der Stücke liegen dabei auf einem eifrig klöppelenden Schlagzeug und den sich über diesem auftürmenden, düsteren Riffkonstrukten, die zumindest stellenweise an die Kollegen von BEHEMOTH erinnern können. Speziell das druckvolle “Only The Dead Will See The End Of The War“ lässt mit seinen verspielten Gitarrenmelodien deutliche Parallelen zu den Landsmännern erkennen, während sich Tracks wie “Black Forest“ oder “Necro Judas“ deutlich tiefer im Schwarzmetall suhlen und auch dank ihres immer wieder stark gedrosselten Tempos für sehr stimmige Momente sorgen. Statt auf die Wirkung von Synthesizers zu setzen, verlassen sich PANDEMONIUM fast auschließlich auf die Arbeit der beiden Sechsaiter, die dank sehr abwechslungsreich gestalteter Strukturen durchaus überzeugend ausfällt und eine gelungene Atmosphäre auf “MISANTHROPY“ verbreitet.

Sicherlich wird auch hier das Rad nicht neu erfunden und so wird es Kritikern leicht fallen, den Polen einen Mangel neuer Ideen vorzuwerfen. Nun, dies mag zum Teil tatsächlich der Realität entsprechen und manches auf “MISANTHROPY“ wurde so oder so ähnlich schon anderswo gehört. Fakt ist dennoch, dass PANDEMONIUM sich bei der Aufbereitung einer altbewährten Rezeptur wesentlich besser schlagen, als manch andere Gruppierung, die sich hieran versucht hat. Vielschichtigkeit ist dabei die große Stärke von “MISANTHROPY“ und so sorgen die unterschiedlichen Stilmittel der Platte, zu denen beispielsweise neben den röchelnden Growls auch weiblicher Gesang oder die sehr punkig groovenden Riffs von “Avant-Garde Underground“ gehören, für ein durch und durch ordentliches Album, das gleichwohl auch kleinere Schwächen aufweist, die den Gesamteindruck der Scheibe aber nicht sonderlich trüben.

Auch nach mittlerweile 13 Jahren demonstrieren PANDEMONIUM, dass sie eine feste Konstante des polnischen Untergrundes sind und sich mit dem neusten Streich “MISANTHROPY“ keinesfalls hinter anderen Veröffentlichungen des Genres verstecken müssen.

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