Selbst – An Ominous Landscape

6. Juli 2016
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Selbst_AnOmniousLandscape_frontWirklich eilig haben es SELBST aus Venezuela ganz offenbar nicht, wenn es darum geht einen vollwertigen Langspieler zu veröffentlichen, legt die zweiköpfige Truppe im sechsten Jahr ihres Bestehens nach einer Demo und zwei Splits gerade mal eine erste EP vor, auf der sich lediglich drei Songs finden, die es immerhin auf eine rund 22-minütige Spielzeit bringen. Glücklicherweise gelingt es den Südamerikanern die fehlende Quantität mit einer mehr als ordentlichen Qualität auszugleichen, besticht das als “AN OMINOUS LANDSCAPE“ betitelte Werk mit enorm stimmungsvollem sowie eingängigem Black Metal.

Es sind ausschweifende und abwechslungsreiche Klanglandschaften mit zahlreichen melodischen Akzenten, die SELBST in ihren drei üppigen Kompositionen kreieren. In diesen gelingt dem Duo eine ausgewogene Mischung aus eher traditionell anmutenden Passagen mit einem beklemmenden Riffing der klirrenden Sechssaiter und flott dahinpreschenden Blasts sowie epischen Arrangements in einem getragenen Midtempo mit eindringlichen Leads voller leidenschaftlicher Emotionen, die stellenweise eine nahezu andächtige Ruhe mit sich bringen. Passend hierzu bewegen sich die Vocals in eher dunkleren und tieferen Gefilden, sodass die schwermütige Atmosphäre von “AN OMINOUS LANDSCAPE“ nicht etwa von hysterischen Schreien oder aggressivem Gekeife gestört wird. In den einzelnen Songs variieren SELBST die Strukturen, indem Breaks und Interludes geschickt platziert werden, um spannungsreiche Übergänge zwischen all den unterschiedlichen Elementen zu erschaffen, sodass das Material in jeder Sekunde strukturiert und nachvollziehbar erscheint.

Die letzten Töne verklingen daher viel zu schnell, sodass es schade ist, dass es sich bei “AN OMINOUS LANDSCAPE“ um kein Full-Length Werk handelt. Für ein solches sollten SELBST allerdings versuchen, den Tracks noch ein wenig mehr eigenen Charakter zu verleihen, ähneln sich diese im Prinzip schon sehr. In diesem Fall ein noch vernachlässigbarer Schwachpunkt, der sich bei einer längeren Spielzeit jedoch bemerkbar machen wird.

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