Slaughterday – Abbatoir

19. Juni 2018
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SLAUGHTERDAY sind zurück! Ziemlich genau zwei Jahre nach “LAWS OF THE OCCULT“ meldet sich das finstere Duo aus dem hohen Norden mit einer neuen Platte zurück, mit der es nicht nur F.D.A. Records, sondern in erster Linie sich und seiner Marschrichtung weiterhin treu bleibt. Zwar handelt es sich bei “ABBATOIR“ lediglich um eine EP mit vier frischen Tracks sowie zwei Coversongs, doch ist neues Futter der Truppe ganz grundsätzlich immer eine gute Sache, sodass es auch bei einer Spielzeit von knapp unter einer halben Stunde keinen Grund für Enttäuschungen gibt.

Bereits der schaurige Anblick des düsteren Artworks mit einer zerfetzten Fratze samt einem herausgequetschtem Augapfel bereitet schonend darauf vor, dass es auf “ABBATOIR“ etwas brachialer zugehen könnte und in der Tat, erweist sich die EP als blutige Schlachtplatte, die ihrem Titel alle Ehre macht. Während auf den bisherigen Werken meist das kosmische Grauen namenloser Schrecken aus den schwarzen Untiefen des Weltalls im Fokus stand, werden die lovecraft’schen Kreaturen auf dem aktuellen Rundling nicht aus ihren zyklopischen Katakomben getrieben, um den Planet zu unterwerfen. Stattdessen watet der Hörer von der ersten Sekunde an knöcheltief durch einen stinkenden Morast aus Körpersäften und Gedärmen, den vor rund drei Jahrezehnten erstmals AUTOPSY hinterlassen haben.

Es fällt schnell auf, dass SLAUGHTERDAY auf ihrem aktuellen Output deutlich bedrohlicher wirken, als zuvor. Dies ist dabei nicht alleine dem dumpfen Sound geschuldet, der danach klingt, als hätten die beiden Niedersachsen die Tracks in einer modrigen Gruft aufgenommen. Vielmehr erweist sich auch das räudige Songwriting als etwas dunkler, schleichen sich abseits des brutalen Gemetzels des Titelsongs in “Wasteland Of Demise“ und “Phantasmal Death“ leicht angeschwärzte Elemente in den ranzigen Old School Death Metal, der besonders in seinen langsameren Passagen absolut erdrückend wirkt. In den richtigen Momenten wird “ABBATOIR“ natürlich ebenfalls mit den typisch melodischen Leads nach bestem schwedischem Rezept gewürzt, die zuweilen an “Cosmic Horror“ und “Addicted To The Grave“ erinnern können, während sich Bernd Reiners zeitgleich gurgelnd die Seele aus dem Leib brüllt. Nicht weniger gelungen als die eigenen Kompositionen mit ihrem fauligen Pesthauch sind Auswahl und Umsetzung der zwei enthaltenen Covertracks, wurden sowohl “Victim Of The Insane“ von TROUBLE sowie “Grails Mysteries“ von AMORPHIS derart perfekt zu rumpeligem Todesblei umfunktioniert, dass es beim ersten Durchlauf von “ABBATOIR“ gar nicht auffällt, dass zwei Stücke der EP nicht aus der Feder von SLAUGHTERDAY stammen. Daher kann der Truppe nur attestiert werden, an dieser Stelle alles richtig gemacht zu haben.

Dies gilt letztendlich natürlich für die gesamte Platte, bietet “ABBATOIR“ mit herrlich kauzigem Death Metal, der gekonnt den richtigen Spagat zwischen US-amerikanischer Aggression und skandinavischer Melodie vollzieht, beste Unterhaltung für alle Anhänger der alten Schule. Somit reiht sich ein weiterer Volltreffer in die Diskographie von SLAUGHTERDAY ein, der schon jetzt den nächsten Langspieler herbeisehnen lässt.

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