Tchornobog – Tchornobog

5. August 2017
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Vor acht langen Jahren begann der damals erst 14-jährige Ukrainer und mittlerweile in den U.S.A. ansässige Markov Soroka im völligen Alleingang unter dem Banner von TCHORNOBOG seine umherrschwirrenden Gedanken und dunklen Visionen in morbiden Klanglandschaften voller gegensätzlicher Facetten zu vertonen, ohne sich dabei selbst zeitlich unter Druck zu setzen, sodass die erarbeiteten Kompositionen im Laufe der Jahre langsam reifen konnten, wie er selbst. Es sollte daher bis zu diesem Sommer dauern, bis mit dem selbstbetitelten Debüt schlussendlich ein erstes Werk und gleichzeitig ein wahres Ungetüm von einem Album fertiggestellt wurde.

Zwar lässt sich recht einfach festhalten, dass die vier monumentalen Tracks mit bis zu 20-minütigen Spielzeiten ein absolut eigenwilliges Fundament aus einer vielschichtigen Mischung aus Black, Death und Doom Metal besitzen, doch lassen die unzähligen verschachtelten Details die Songs zu komplexen Konstruktionen mit den unterschiedlichsten Gesichtern werden. Zu diesen zählen sowohl beklemmende Sequenzen in einem verstörend dahinsiechenden Downtempo, das sich von dissonante Melodiebögen durchzogen zeigt, die ein wenig an das Material von THE RUINS OF BEVERAST erinnern, als auch ein chaotisch anmutendes Schwarzstahlriffing a là DEATHSPELL OMEGA oder SVARTIDAUƉI, was mitunter daran liegen mag, dass Magnús Skúlason von den Isländern das Schlagwerk für “TCHORNOBOG“ eingespielt hat. Es wimmelt vor abrupten Wechseln massiver Riffwände mit heftig grollenden Growls und in sich gekehrten Passagen mit verhaltenen Akustikgitarren, die filigrane Akzente setzen können.

Es bleibt dabei allerdings nicht, bei diesem eher traditionellen Ansatz, gelingt es Markov Soroka beispielsweise in “III: Non-Existence’s Warmth (Infinite Natality Psychosis)“ einige zunächst völlig deplatziert anmutende Instrumente in das wahnwitzige Treiben zu integrieren. Die eingeflochtenen Einsätze von Saxophon, Cello, Jazzpiano oder Trompete bleiben unaufdringlich im Hintergrund, jedoch präsent genug, um “TCHORNOBOG“ um einige ganz besonderen Aspekte zu erweitern, die die Platte zu einer bewusstseinserweiternden Reise durch die phantastische Welt des exzellenten Artworks werden lassen.

Den sehr eigenen Charakter des Albums an dieser Stelle in wenigen Worten zu beschreiben und den tiefschürfenden Titeln dabei gerecht zu werden, ist eine fast unmögliche Aufgabe. Es hilft daher nur, sich selbst ein Bild von TCHORNOBOG zu machen. Hierfür eignet sich die Internetpräsenz des Projektes, auf der die Platte nicht nur angehört, sondern sogar kostenfrei oder gegen einen frei wählbaren Betrag heruntergeladen werden kann.

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