Thrash Metal Fest – 20.10.2012 – Hünfeld

22. Oktober 2012
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2012_10_20_ThrashMetalFestAm Samstag, den 20.Oktober lud das METALFORUM OSTHESSEN e.V. erneut zu einem illustren Konzertabend in die gemütliche Hünfelder Kneipe “Kornhaus“, die seit nunmehr zwei Jahren als Austragungsort für die regelmäßig abgehaltenen Veranstaltungen der Vereins dient. Unter dem Motto THRASH METAL FEST wurde ein interessantes Line-Up, bestehend aus drei Kapellen zusammengestellt, das von einem hochkarätigen Headliner angeführt wurde.

So konnten für diesen Slot die Fuldaer Kult Thrasher WITCHBURNER gewonnen werden, die sich mehr als eine Dekade nach ihrem letzten Auftritt in Osthessen, wieder zu einer Show in der Heimat überreden ließen. Doch auch die übrigen Namen des Billings versprachen einen unterhaltsamen Abend in den Räumlichkeiten des Musikkellers. Leider musste die für den Openerposten rekrutierte Truppe ODIUM ihre Teilnahme am THRASH METAL FEST aus gesundheitlichen Gründen noch kurzfristig absagen, doch konnte von den Veranstaltern mit TASTE OF DOOM noch rechtzeitig ein würdiger Ersatz für das ausgefallene Quintett gefunden werden.

TasteOfDoomUm Punkt 21:00 Uhr bezogen die vier Herren aus Bad Hersfeld Stellung auf der Bühne, um die ersten, knapp 60 anwesenden Besucher in die richtige Stimmung zu bringen. Dies gestaltete sich allerdings deutlich schwieriger als zunächst vermutet. So offenbarte sich den Kuttenträgern hinter lediglich zwei treuen, in vorderster Front ausharrenden Fans nur gähnende Leere, während sich die übrigen Gäste stattdessen lieber in die gegenüberliegende Ecke des Raumes drängten. Unbeeindruckt von diesem etwas demotivierenden Umstand, spielten sich TASTE OF DOOM mit reichlich Spaß durch Stücke wie “Defcon X“ oder “Last Disorder“. Die rohen Thrash Songs wurde dabei mit mehrstimmigem Gesang, sowie melodischen Leadgitarren aufgelockert und mit reichlich Applaus, der in sicherer Entfernung stehenden Zuhörer belohnt. Gewürzt wurde die Show der Mannen zudem mit so manchem dummen Spruch von Sänger Sven, der auch einen kurzen Saitenwechsel von Gitarrist “Peter“ mühelos überbrücken konnte. Zum Abschluss wurde noch der in bestem TANKARD Stil gehaltene Song “Bier ist der Hammer“ angestimmt, bei dessen Refrain jedoch leider jegliche Unterstützung seitens des Publikums ausblieb. Die Nordhessen nahmen es allerdings mit Humor und verabschiedeten sich unter Beifall nach einem durchaus sehenswerten Auftritt.

Nach kurzem Umbau und Soundcheck machten sich nun die fränkischen Thrasher HATRED ans Werk, etwas mehr Stimmung in das recht hüftsteife Publikum zu bringen. Die symphatischen Schweinfurter legten sich auch sofort ab der ersten Sekunde mächtig ins Zeug und präsentierten energiegeladene Songs wie “Follow The Leader“ oder “Run Amok“, die druckvoll aus der P.A. donnerten. Die fast ausschließlich im sehr flotten Up-Tempo-Bereich angesiedelten Stücke bestachen mit aggressiven Gitarrenriffs, pfeilschnellen Soli und peitschenden Drums, über denen die Schreie von Sänger Matthias wüteten, dessen Stimme zuweilen stark an jene ehemaligen METAL CHURCH Fronters Mike Howe erinnerte. Leider ließen die Anwesenden zu Beginn noch immer recht wenig Enthusiasmus erkennen, wenngleich wie bereits bei TASTE OF DOOM mit Applaus durchaus nicht gespart wurde. Doch der fleißige Einsatz des sehr aktiven Frontmannes, der sowohl auf der Bühne, als auch im Publikum Stellung bezog, wurde zumindest von einer handvoll Gäste gewürdigt, die gegen Ende des knapp einstündigen Gigs doch noch artig die Haare schüttelten. Mit dem Track “(We Are The) Mosh Crew“ und der Bitte doch wenigstens bei WITCHBURNER etwas mehr Begeisterung zu zeigen, beendeten HATRED einen Auftritt, der mehr Aktion und Bewegung seitens der Zuschauer absolut verdient gehabt hätte.

WitchburnerAls WITCHBURNER nur eine knappe Viertelstunde später mit “Possessed By Hellfire“ ihre schweißtreibende Thrashattacke starteten, zeigten sich die wenigen Quadratmeter vor der Bühne plötzlich bis zum Bersten mit feierwütigen Fans gefüllt. Nun, wo auch immer all diese Personen sich während der letzten zwei Stunden versteckt hielten, die richtige Ecke des “Kornhauses“ wurde also letztendlich doch noch gefunden. Mit empor gereckten Fäusten und Biergläsern wurde nun lautstark die Texte von Songs wie “Hexenhammer“, “Steel Triumphator“, Blood Of Witches“ oder “German Thrashing War“ mitgegröhlt, die einen sehr ausgewogenen Querschnitt der 20-jährigen Bandgeschichte der Fuldaer boten. Fronter “Pino“ heizte die tobende Menge zwar immer wieder an, hielt sich ansonsten aber eher wortkarg zurück und widmete sich seiner eigens mitgebrachten Kiste Bier, während sich die Saitenfraktion bangend ihrer Instrumentalarbeit hingab und sich als äußert lauffreudig erwies, soweit dies der eher begrenzte Platz zuließ. Das nun erst richtig warm gelaufenen Publikum nahm jeden neuen Song dankbar entgegen und forderte auch noch nach über einer Stunde Old School Thrash Metal begierig nach einer Zugabe. Ohne langes Zögern setzten WITCHBURNER mit “Ultra Violence“ von der “INCARNATION OF EVIL“ Platte noch einen drauf und machten zu guter Letzt mit einer Coverversion des SODOM Klassikers “Agent Orange“ den Sack endgültig zu und hinterließen reichlich zufriedenen Gesichter.

Wenngleich sowohl TASTE OF DOOM als auch HATRED zu Anfang leider mit einem etwas sehr verhaltenen Publikum zu kämpfen hatten und hier etwas mehr Beteiligung seitens der Gäste wahrlich wünschenswert gewesen wäre, darf doch auf einen gelungenen Abend mit drei starken Livedarbietungen, mit tollem Sound ( … jedoch mehr als bescheidener Lichtausstattung … ) zurückgeblickt werden. Auch der Eintrittspreis von 10,00 € an der Abendkasse darf angesichts eines solchen Billings als völlig angemessen betrachtet werden.

Ohne sich eine Verschnaufspause zu gönnen, steckt das METALFORUM OSTHESSEN e.V. bereits wieder in den Vorbereitungen für die nächste Veranstaltung, die schon am 10. November ebenfalls wieder im Kornhaus stattfinden wird. Beim DEATH AND THRASH FEST werden RISING ASPIRATION und ZERO DEGREE für melodischen Todesblei sorgen, während es bei sich bei STRAIGHT FROM HELL Core-Elemente einschleichen und AIN in schwarze und okkulte Sphären abdriften…

Weitere Informationen sind wie immer auf der Homepage des Vereins zu finden.

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