Tombstones – Vargariis

28. Oktober 2016
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tombstones_vargariis_frontEin wenig spät widmen wir uns an dieser Stelle dem noch immer aktuellen Langspieler von TOMBSTONES aus Norwegen, erschien “VARGARIIS“ doch bereits vor fast einem Jahr via Soulseller Records und dennoch wird es sicherlich den ein oder anderen Leser geben, der die fünfte Platte des nordischen Trios noch nicht kennt. Auf ihren ersten Werken eindeutig im Stoner Rock zu Hause, orientierte sich die Truppe im Laufe der Zeit mehr und mehr um, sodass mittlerweile von dem lässig groovenden Riffing à la FU MANCHU oder KYUSS kaum etwas übrig geblieben ist.

Auf dem neusten Output von TOMBSTONES ist der Sound um einiges härter und träger, sodass sich vielmehr Paralellen zum Material von EYEHATEGOD oder CHURCH OF MISERY finden lassen, mit denen die Skandinavier sich immerhin sogar schon die Bühne teilten. Die sechs Tracks der Platte mit fast einheitlich 9-minütiger Spielzeit erweisen sich als bedrohlicher Doom Metal, der sich über weite Strecken mit tonnenschweren und pechschwarzen Riffwalzen tief im dreckigen Sludge suhlt und  allenfalls fragmentarisch an das lockere Instrumentalspiel des Debüts erinnert. Stattdessen dröhnt und ächzt es gewaltig, wenn TOMBSTONES mit Hilfe knarzender und schlichter Riffs, die zuweilen minuntenlang wiederholt werden, ein finsteres und wuchtiges Klangkonstrukt erschaffen, das zäher wohl kaum sein könnte. Natürlich herrscht auf “VARGARIIS“ nicht nur ausschließlich ein solch beklemmendes Downtempo, prügelt etwa “Oceans Of Consciousness“ zu Beginn ordentlich los und beinhaltet gar ein paar schwarzmetallische Anleihen, bevor das Tempo wieder erheblich gedrosselt wird. Für ein wenig mehr Dynamik nach dem ultrafies schleppenden “Dark High“ sorgt beispielsweise das midtempolastige “Underneath The Earth“ mit seinen rhythmischen Drums bevor “Pyre Of The Cloth“ zum Abschluss schließlich tatsächlich noch einmal ein wenig Stoner Rock ins Geschehen bringt.

Nun, im Prinzip sind die Songs abschnittsweise recht abwechslungsreich gestalten. Leider gehen die erwähnten Passagen, in denen die benötigte Variation geboten wird, in den sehr langen Kompositionen auf Grund ihrer Kürze etwas unter, sodass letztendlich einfach zu wenig passiert, um “VARGARIIS“ zu etwas Besonderem zu machen. Somit bleibt ein gutes Album mit ruppigem Sludge, der stilsicher sowohl harsche Vocals als auch verwaschene Sechssaiter in sich vereint, es jedoch verpasst eine wirklich eigene Note zu kreieren.

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