Tsorer – Return To Sodom

31. Oktober 2010
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BLACK METAL is alive! lautet der Werbespruch für das aus Israel stammende Ein-Mann-Projekt TSORER. Mit dem Debüt „RETURN TO SODOM“ soll an das musikalische Schaffen von Bands wie KATHARSIS, CRAFT oder BATHORY angeknüpft werden. Eine große Ansage, die noch größere Taten erfordert.

Zäh wie Lava quellen die ersten Töne des Openers „Misanthrope“ aus den Boxen und versetzen den Hörer unmittelbar ins Jahr 1995 zurück, als zwei norwegische Buben mit ihrem Album „PANZERFAUST“ einen Meilenstein des Genres erschufen. Roh und ungeschliffen zeigen sich die neun Stücke, die in punkto Tempo sehr variabel sind und immer wieder überraschende Wechsel beinhalten. Das Riffing ist simpel gehalten, enthält jedoch hier und da experimentelle Anleihen, die das Gesamtbild sehr positiv beeinflussen. Eine eigene Note erhalten die Kompositionen durch die, zunächst leicht irritierende Verwendung von Synthieffekten, die der Musik einen dezenten psychedelischen Hauch verleihen. Unerwartet erklingen an vereinzelten Stellen futuristisch anmutende Sounds, die auch aus einem Science-Fiction-Streifen der 60/70er Jahre stammen könnten. Leider nutzen TSORER dieses durchaus originelle Stilmittel etwas zu zaghaft. Die Riffs scheinen sich nach Ablauf der Hälfte der 40 Minuten Spielzeit zu wiederholen, sodass mit einigen weiteren Synthesizereinsätzen durchaus mehr Atmosphäre hätte erzeugt werden können. Auch gesangstechnisch dürfte sich TSORER eine Ecke experimenteller zeigen. Zwar passen die trockenen und monotonen Gesanglinien zur Fuck Off-Attitüde des thrashigen Riffings, könnten jedoch im Sinne der psychedelischen Themen sicherlich noch ausgebaut werden.

„RETURN TO SODOM“ ist ursprünglicher, kompromissloser Black Metal und experimentelle Musik zugleich. Finden die angesprochenen Kritikpunkte Beachtung im Hause TSORER dürfte das Folgewerk, dieses bereits sehr ordentlichen Debüts, noch um einiges interessanter werden.

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