Vindland – Hanter Savet

11. Februar 2020
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Der tragische Tod von Terje „Valfar“ Bakken in einem Schneesturm vor mehr als anderthalb Jahrzehnten bedeutete gleichzeitig das plötzliche Ende von WINDIR und somit einen enormen Verlust für die norwegischen Szene. Zwar formierten sich die restlichen Mitglieder der Truppe mit VREID neu, doch wird das mächtige Erbe von WINDIR dort nur bedingt fortgeführt, orientieren sich die vier Skandinavier stattdessen in eine eher andere stilistische Richtung. Dennoch tauchen zuweilen Bands auf, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den unverwechselbaren Klang von Platten wie „ARNTOR“ oder „LIKFERD“ wieder aufleben zu lassen.

Interessanterweise stammt eine dieser Kapellen, der dies auf ihrem schon vor vier Jahren erschienenen Debütalbum besonders gut gelungen ist ausgerechnet aus Frankreich und nicht etwa aus dem hohen Norden. Nun, in gewisser Weise schon irgendwie, denn immerhin stammen VINDLAND aus der Bretagne und vielleicht verhalf das raue Wetter der regenreichen Region am Atlantik dem „HANTER SAVET“ betitelten Werk dazu, so zu klingen, als sei es inmitten der endlosen Weiten der norwegischen Berge entstanden. Originalität darf keinesfalls erwartet werden, wenn die fast einstündige Platte aufgelegt wird, versuchen sich VINDLAND doch eben genau daran, möglichst eng an WINDIR anzuknüpfen, ohne neben einen eigenen Charakter zu entwickeln. Entsprechend erwartet den Hörer folkiger Black Metal mit atmosphärischen Synthesizern sowie epischen Leads, die sich in wunderschönen Melodien ergehen, die die gleichen sehnsüchtigen Bilder tief verschneiter nordischer Landschaften vor dem inneren Auge hervorrufen, wie einst die Kompositionen der Norweger, wenngleich diese ihren Instrumenten noch weit mehr Leidenschaft und Wehmut entlocken konnten. Besonders der eher monotone Gesang lässt die großen Emotionen von „Valfar“ ein wenig vermissen, besticht allerdings mit der Tatsache, dass die Texte von „HANTER SAVET“ in Bretonisch, also der ursprünglichen Sprache der Bretagne, verfasst wurden und somit sehr heimatverbunden sind.

Für all jene, die WINDIR nach wie vor schmerzlichst vermissen und die alten Alben noch oft laufen lassen, dürfte „HANTER SAVET“ zweifelsohne eine willkommene Abwechslung darstellen, ist es wohl bislang kaum einer andere Formation gelungen, dem Sound der zu Grabe getragenen Horde aus Sogndal derart nahe zu kommen. Im physischen Format ist das Debütalbum von VINDLAND nur noch auf CD erhältlich, zudem aber als kostenfreier Download auf deren Internetseite verfügbar.

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